100 Kilo Fleisch pro Kopf und Jahr?

    Was stand im Spätmittelalter auf dem Speiseplan?

    Da sich im Spätmittelalter die Städte immer weiter entwickelten und es neben dem Leben auf dem Land oder im Dorf ein Leben in der Stadt gab, unterschieden sich auch die Essgewohnheiten der Menschen auf dem Land und in der Stadt immer mehr. Der Adel und die Geistlichen konnten sich natürlich sehr viel besser ernähren als die arme Dorfbevölkerung. Diese war meist darauf angewiesen, das zu essen, was sie auf dem Acker erntete. Aber auch auf dem Land gab es Unterschiede. Es waren ja nicht alle Menschen auf dem Land arm. Manchen Bauern ging es durchaus sehr gut und sie hatten ausreichend zu essen. 

    Leckerer Kohl stand auf dem Speiseplan

    Die Ernährung von Arm und Reich war auf jeden Fall unterschiedlich. So stand bei den ärmeren Leuten oft Kohl auf dem Speiseplan. Dazu gab es Brot oder einen Getreidebrei. Vor allem Gemüse, das im Boden wuchs, kam auf den Tisch. Auch Rüben, Pastinaken, Zwiebeln, Knoblauch, Bohnen. Lecker, wirst du sagen, es gab eben nur das, was auch vor Ort wuchs.

    Fleisch war sehr beliebt

    Das Fleisch, das auf dem Land verzehrt wurde, war meist fettes Schweinefleisch. Doch auch Geflügel war sehr beliebt.

    In der Stadt sah das schon besser aus. Wobei es auch hier Unterschiede zwischen Arm und Reich gab genauso wie Unterschiede von Stadt zu Stadt. Gerne aß man Fleisch und wer es sich leisten konnte, hatte Rindfleisch auf dem Teller liegen oder auch mal Wild. Auch ein Eichhörnchen oder ein Dachs landeten gerne zwischendurch auf dem Teller. 100 Kilogramm Fleisch soll der Mensch im 15. Jahrhundert pro Jahr verdrückt haben.

    Exotische Gewürze und feine Rezepte

    Das Essen verfeinerte sich weiter. Da durch den Handelexotische Gewürze wie Pfeffer, Safran oder die Muskatnuss ins Land kamen, wurden die Speisen raffinierter. Diese Gewürze waren aber unglaublich teuer. Pfeffer zum Beispiel wurde mit Gold aufgewogen! Wer was aß, hing dann aber nicht allein vom gesellschaftlichen Stand ab, sondern auch vom Ort, an dem man wohnte. In großen Städten, die vielleicht auch noch in der Nähe einer Handelsroute lagen, war das Essen vielfältiger als in abgelegenen Gegenden auf dem Land. 

    Woher wissen wir, was die Menschen im Mittelalter gegessen haben?

    Erst gegen Ende des Spätmittelalters gab es so etwas wie Kochbücher, die uns über die Rezepte informieren. Vorher waren es meistens Listen des Zolls oder Berichte über Feste oder auch Listen über Steuern, die uns Hinweise liefern, wie das Essen im Mittelalter ausgesehen haben könnte.