Wie war Schule ohne Hausaufgaben?

    Schule im 18. Jahrhundert

    "Vortreten!", "Hände zeigen!", "Oh, die sind schmutzig!", "Sofort waschen!", so oder zumindest so ähnlich könnte eine Unterhaltung zwischen einem Schüler und einem Lehrer in Preußen  sich angehört haben, so um die Zeit von 1780. Da herrschte noch Friedrich II. von Preußen als König, der auch Friedrich der Große genannte wurde.

    Die Schulpflicht gab es in Preußen ab 1717

    Seit dem Jahr 1717 gab es in Preußen eine Schulpflicht, die hatte nämlich der Großvater von Friedrich dem Großen, Friedrich I. in Preußen, eingeführt. Immerhin 80 Prozent der Kinder, das heißt also vier von fünf Kindern, besuchten eine einfache Landschule. Auf ein Gymnasium gingen nur ganz wenige, gerade mal ein bis zwei Kinder von 100 Kindern. Und natürlich nur die Jungen, die Mädchen durften das gar nicht.

    Schule auf dem Land im 18. Jahrhundert: 80 bis 90 Kinder in einer Klasse

    Die Landschule besuchten allerdings Mädchen und Jungen gemeinsam. Doch konnte es durchaus passieren, dass 80 bis 90 Kinder in einer Klassen saßen. Vom 6-jährigen Schulanfänger bis zur 14-jährigen, die bald die Schule verließ, hockten alle im selben Raum. Da war ein Lehrer ganz schön gefordert. Altersgemischte Klassen haben sicher auch Vorteile, aber wie soll ein einziger Lehrer einer ganzen Horde von Kindern überhaupt etwas beibringen? Oft waren die Lehrer für diesen Beruf gar nicht mal ausgebildet. Sie waren Handwerker und nebenher auch noch Lehrer und wussten gar nicht so recht, was sie den Kindern vermitteln sollten. Und was lernten die Kinder? Oft mussten sie Bibelverse auswendig lernen oder Kirchenlieder singen. Klingt ziemlich spannend, oder was meinst du?

    Schule auf dem Land im 18. Jahrhundert: Keine Schulbücher und keine Hausaufgaben

    Richtige Schulbücher gab es in den Schulen auf dem Land im 18.  Jahrhundert gar nicht und auch keine Hausaufgaben, Tests oder Noten. "Toll!" wirst du vielleicht sagen, klar, aber wenn du ehrlich bist, ganz so traumhaft war diese Schule für viele Kinder wohl nicht. Und die Eltern sahen es oft gar nicht ein, dass die Kinder zur Schule gingen. Sie konnten nicht mitarbeiten und erkannten oft gar keinen Sinn darin, wenn ihre Kleinen das Lesen und Schreiben erlernten.

    So blieb das, was die Kinder lernten, auf sehr wenig beschränkt.