Was haben Haremsdamen und Janitscharen gemeinsam?

    Was haben Janitscharen mit Haremsdamen gemeinsam?

    Zunächst einmal sind die Janitscharen immer männlich und Haremsdamen immer weiblich. Gemeinsam ist ihnen aber, dass es sich bei den meisten Männern der Janitscharen um geraubte Christenjungen und bei den Haremsdamen oft um geraubte Christenmädchen handelte. Ein Mann konnte es innerhalb der Janitscharen weit bringen, eine Frau im Harem übrigens auch.

    Wer waren die Janitscharen?

    Oft ist im Zusammenhang mit der Armee des Osmanischen Reiches von den Janitscharen die Rede. Doch wer waren diese Janitscharen? Was war an ihnen so besonders?

    Die Janitscharen waren ein wichtiger Teil der osmanischen Streitkräfte. Ihre Soldaten waren meist aus christlichen Regionen des Osmanischen Reiches geraubte Jungen, die direkt dem Einfluss des Sultans unterstanden. Sie mussten zum Islam übertreten und die osmanische Sprache erlernen.

    Janitscharen: Gut ausgebildet und gut versorgt

    Die so genannten Janitscharen waren erfolgreicher, weil sie sehr gut ausgebildet und optimal versorgt wurden. Sie unterlagen auch einem strengen Auswahlprinzip und nur die Besten wurden in den Kreis der Janitscharen aufgenommen. Sie kämpften mit Waffen, bekamen ausreichend zu essen, waren deshalb gut genährt und ausgeruht und oft ihren Gegnern überlegen. Sie lebten getrennt und ehelos in Kasernen und übten keinen weiteren Beruf aus.

    So waren sie Berufssoldaten, die sich nun einmal bestens aufs Kämpfen - und nur das - verstanden. Im Vergleich zum Gesamtheer war ihre Zahl gering, aber ihre Bedeutung umso größer. Auch innerhalb der Janitscharen konnte einzelne Kämpfer aufsteigen und es bis zu Beratern des Sultans bringen. Sie waren auch die Leibwache des Sultans.

    Wie schaute es in einem Harem aus?

    Wer von einem Harem spricht, denkt vielleicht an schöne Frauen in bezaubernden Kleidern, die von Dienerinnen mit Köstlichkeiten versorgt werden und auf den Besuch ihres Herrschers, des Sultans, warteten, und sich dabei nett die Zeit vertrieben haben.

    So und vielleicht noch ein bisschen anders stellte man sich in Westeuropa einen Harem vor. Die Wirklichkeit sah oft anders aus.

    Haremsdamen: Wer lebte in einem Harem?

    Zum einen lebten in einem Harem tatsächlich die Frauen des Sultans. Doch die wenigsten dieser Frauen hielten sich im Harem freiwillig auf. Die meisten waren auf Raubzügen des Herrschers verschleppt worden und fanden sich dann, sofern sie das überlebten, in einem Harem wieder. Übrigens handelte es sich bei den verschleppten Frauen meist um Christinnen oder Jüdinnen, denn muslimische Frauen durften nach islamischen Gesetz nicht versklavt werden. Allerdings mussten die Christinnen zum Islam übertreten, da bestand keine Wahl.

    Die wichtigste Aufgabe der Haremsdamen war, dem Sultan Söhne zu gebären, die die Nachfolge des Herrscherhauses sicherten. Aber die Frauen im Harem mussten auch nähen, tanzen und singen können, sie mussten elegant auftreten und die "Politik" eines Harems verstehen. Und nicht alle Frauen im Harem dienten dem Sultan. Die Haremsdamen selbst verfügten über ein Heer von Sklavinnen und Dienerinnen, die in der Rangfolge wieder unter ihnen standen. Das war ein ganz schön kompliziertes Gebilde mit eigenen Regeln. Letztlich war ein Harem so etwas wie ein kleiner Staat in einem großen Staat mit eigenen Regeln und Gesetzen.

    Strenge Regeln im Harem

    In einem Harem herrschten äußerst strenge Regeln, die sich gar nicht so sehr von den Regeln eines christlichen Klosters unterschieden. Die Frauen durften kaum miteinander sprechen, oft teilten sich viele einen kleinen, engen Schlafraum, manchmal gab es nicht einmal Fenster, um frische Luft schnappen zu können. Folgten die Frauen den Anweisungen nicht, hatten sie mit harten Strafen zu rechnen. Sie wurden geschlagen und bei schlimmeren Vergehen steckte man sie in Säcke und warf sie einfach ins Meer.

    Eine Haremsdame musste schön UND schlau sein

    Das wollte natürlich keine Frau, deshalb strengten sich alle an, möglichst weit in der Rangordnung des Harems aufzusteigen, dem Sultan zu gefallen und diesem einen Sohn zu gebären. Diese Frauen hatten dann mit guter Behandlung zu rechnen, sofern sie sich nicht eine Rivalin zur Feindin machten und den Kürzeren ziehen mussten. Wer im Harem überleben wollte, musste sich klug verhalten, manchmal auch hinterhältig und gewitzt. Die wenigsten waren freiwillig hier, sie mussten sich der Gewalt ihrer Herren fügen. Allerdings gab es auch Frauen, die innerhalb der Haremshierarchie einen gewissen Einfluss erhielten.