Zeitstrahl

    Ende des Römischen Reiches

    476

    Das Ende Westroms

    476 endet das weströmische Reich mit der Absetzung des letzten Kaisers Romulus Augustus, den seine Gegner "Augustulus" (Kaiserlein) nannten, durch den germanischen Heerführer Odoaker. Dieser wurde zum König von Italien ernannt und stellte Italien unter die Oberherrschaft des Kaisers von Ostrom.

    Wie konnte das geschehen?

    Der Einfall der Hunnen hatte die Flucht germanischer Völker bewirkt, die nun auf römisches Gebiet kamen. Überall auf dem Gebiet des weströmischen Reiches entstanden nun germanische Ansiedlungen. Die Römer konnten dies nicht verhindern. Sie arbeiteten sogar mit den Germanen zusammen, etwa bei der Abwehr der Hunnen in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern im Jahr 451.

    Doch das Kaisertum in Westrom war, anders als in früheren Glanzzeiten, nun machtlos. Seit dem Einfall der Westgoten residierten sie in Ravenna, einer Stadt an der Adria. So konnte es dem Skiren (ein germanischer Volksstamm) Odoaker gelingen, mit seinen Truppen in Italien einzufallen. Er besetzte Ravenna und setzte Romulus Augustulus ab. Im Machtkampf mit dem Ostgotenkönig Theoderich zog Odoaker allerdings dann den Kürzeren. Er wurde im Jahr 493 ermordet. Nun herrschten also die Ostgoten über Italien.

    Sowohl Odoaker als auch Theoderich waren formell Stellvertreter des oströmischen Kaisers. Die byzantinische Oberhoheit wurde also von ihnen anerkannt. Römische Einrichtungen blieben bestehen. Nach 30 Jahren Frieden gewann der oströmische Kaiser Justinian I. allerdings weite Teile des alten Weströmischen Reiches zurück, indem er gegen die Ostgoten und Vandalen Kriege führte.

    Neue Reiche

    Auf dem Gebiet Westroms entstanden im 5. und 6. Jahrhundert germanisch-romanische Reiche: das Ostgotenreich in Italien und auf dem Balkan, das Westgotenreich im heutigen Spanien und Frankreich, das Vandalenreich in Nordafrika, das Frankenreich, das Burgundenreich, das Reich der Angeln und Sachsen in Britannien.

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