Allein aufs Klo? Nicht im alten Rom!
Unterwegs mal eben aufs Klo? Das ging auch schon im alten Rom. Allerdings war man dort nicht allein... Stattdessen ging man auf eine Gemeinschaftstoilette. Mehrere Sitze waren dort rechteckig oder in einer langen Reihe angeordnet. 10 bis 20 Personen fanden dort Platz, manchmal sogar bis zu 80.
Ganz umsonst war die Benutzung übrigens nicht. Man musste eine kleine Gebühr bezahlen. So mancher Römer erleichterte sich darum wohl auch an einer Hausecke oder in die Kanalisation. Außerdem wurde in einigen Nebenstraßen Urin in großen Tongefäßen, den Amphoren, gesammelt, denn man brauchte den für das Gerben von Leder.
Um sich zu setzen, musste man nur die Tunika hochheben - praktisch! Unter den Sitzen floss Wasser und spülte alles weg. Vor den Sitzen verlief eine weitere Rinne. Man nimmt an, dass sie entweder Frischwasser führte oder aber Spritzwasser und Urin aufnehmen sollte.
Männer und Frauen saßen dabei übrigens meist nicht getrennt. Solche öffentlichen Toiletten nannte man latrina. Das Wort Latrine ist davon abgeleitet. Heute verstehen wir darunter eine einfache Einrichtung zur Verrichtung der Notdurft.
Zu Hause besaßen die alten Römer auch schon Toiletten - aber nur wenn sie reich waren. In den Villen der Wohlhabenden gab es solche Toiletten. Und auch die besaßen eine eingebaute Wasserspülung. Wer in einem Mietshaus wohnte, benutzte die matella, eine Art Nachttopf. Die wurden dann in den Latrinen entleert.
Klopapier gab es natürlich auch noch nicht. Um sich zu säubern, benutzte der Römer einen Schwamm, der an einem Stöckchen befestigt war. Dieser heißt Xylospongium.
Übrigens: Der Ausdruck "sein Geschäft erledigen" kommt daher, dass die Römer, wenn sie so gemütlich auf der Toilette saßen, wunderbar Geschäfte miteinander besprechen konnten!
Und wohin floss das Abwasser? Dafür gab es die Cloaca Maxima und andere Abwasserkanäle.