Wer war Ovid?
Ovid war ein römischer Dichter. Ovids Vater, ein Angehöriger des römischen Ritterstandes, wollte gerne, dass Ovid und seine Bruder die Ämterlaufbahn einschlagen sollten. Ovid aber wollte lieber Dichter werden. Zusammen mit Horaz und Vergil zählt Ovid zu den großen Dichtern der klassischen Zeit. Er schrieb Liebesgedichte, Sagen und Klagelieder.
Ovid wurde im Jahre 43 v. Chr. geboren, und zwar unter dem Namen Publius Ovidius Naso. "Naso" bedeutet Nase und deutet auf eine außergewöhnliche Nase in der Familie hin - vielleicht war sie krumm oder besonders groß?
Die Metamorphosen
Ovids bekanntestes Werk sind die "Metamorphosen". Eine Metamorphose ist eine Verwandlung. Ovids Metamorphosen sind demnach Verwandlungsgeschichten, und zwar aus der antiken Sagenwelt, insbesondere aus der griechischen Mythologie. Er berichtet darin zum Beispiel vom Raub der Europa, von den Argonauten, vom Trojanischen Krieg und der Geschichte über Dädalus und Ikarus.
Ovid wird verbannt
Im Jahre 8 n. Chr. erhielt Ovid die Nachricht, dass er von Kaiser Augustus in die Verbannung geschickt werden sollte. So musste er nach Tomis am Schwarzen Meer gehen. Warum Augustus ihn verbannte, weiß man nicht genau. Er hatte wohl ein Gedicht geschrieben, dass Augustus missfiel. In diesem Ars amatoria beschrieb Ovid, wie man in Rom als Mann ein Mädchen kennenlernen und wie man seine Liebe gewinnen und erhalten konnte.
Da Augustus sich als Wächter der Sitten sah, gefiel ihm das Gedicht nicht. Allerdings war das wohl trotzdem ein Vorwand, denn die Verbannung erfolgte erst acht Jahre nach der Veröffentlichung des Gedichts. Wahrscheinlich gab es also noch andere Gründe. Man nimmt an, dass Ovid etwas wusste, was Augustus geheim halten wollte, nämlich ein Skandal um seine Enkelin Iulia, die Ehebruch begangen hatte.
17. n. Chr. starb Ovid im Ort seiner Verbannung Tomis. Seine Bemühungen, zurückkehren zu dürfen, waren erfolglos, selbst unter Augustus' Nachfolger Tiberius.