Wer war Vergil?
Vergil gilt als einer der bedeutendsten Dichter der Römer. Er lebte von 70 bis 19 vor Christus und somit zur Zeit des Augustus. Sein vollständiger Name lautet Publius Vergilius Maro. Sein bekanntestes Werk ist die "Aeneis". Andere Werke von ihm sind die Eklogen (zehn Hirtengedichte) und die "Georgica", ein Lehrgedicht über Acker-, Obst- und Weeinbau sowie Viehzucht.
Vergil wurde als Sohn eines Töpfers in der Nähe von Mantua in Norditalien geboren. Mit 17 Jahren ging er nach Rom, um dort Studien zu betreiben. Er lernte Rhetorik, Medizin, Astronomie und vor allem Philosophie. Schließlich begann er zu schreiben, und zwar Gedichte.
Ein Mäzen
Maecenus, ein Vertrauter von Augustus, versammelte zu dieser Zeit, römische Schriftsteller um den Kaiser. Aus dem Namen Maecenus entwickelte sich übrigens das Wort "Mäzen" für einen Förderer der Künste. Zu den Schriftstellern am Hofe gehörte jedenfalls auch Vergil.
Augustus selber soll ihn schließlich gedrängt haben, ein Werk zu seinem Ruhme zu verfassen. So entstand die Aeneis. Sie wurde zum Nationalepos der Römer.
Die Aeneis
In der Aeneis erzählt Vergil die Flucht des Aeneas - der Sohn der Göttin Venus - aus Troja. Mit seinem blinden Vater Anchises auf den Schultern entkommt Aeneas aus der brennenden Stadt. Du siehst es auf dem Bild rechts, einem Gemälde (Federico Barroci, 1598). Nach mehreren Irrfahrten kommt Aeneas nach Latium und wird dort zum Stammvater der Römer. Romulus und Remus gelten als Nachfahren des Aeneas.
Die Dichtung feiert die nie endende Herrschaft Roms. Zu den wichtigsten Quellen des Vergil gehören die "Ilias" und die "Odyssee" des Homer. Bis heute gehört Vergil zu den wichtigsten Schriftstellern der klassischen römischen Antike. Auch im Lateinunterricht liest man meistens etwas von diesem Autor.