Geheimnisvoller Mithraskult
Mithras war eigentlich ein persischer Gott. Die Römer nahmen mehrere fremde Götter in ihre Religion auf, so auch Isis, eine ägyptische Gottheit.
So entwickelte sich auch der Mithraskult. Er richtete sich ausschließlich an Männer. So gab es viele Soldaten, die den Mithraskult pflegten. Alle Mitglieder wurden zu Stillschweigen über die Regeln der Religion und ihre Ausübung verpflichtet, deshalb nennt man das auch eine Mysterienreligion. Darum weiß man nicht allzu viel über den Kult.
Was ist ein Mithräum?
Mithras wurde meist in unterirdischen Grotten, die wie künstliche Höhlen aussahen, verehrt, dem Mithräum. Ein Mithräum ist also ein Tempel für den Mithras-Kult. Meist waren das eher kleine Räume, zum Beispiel in einem Keller. Manchmal wurde ein Mithräum auch in einen Felsen gehauen. Zu beiden Seiten konnte man sitzen, der Mittelgang führte auf ein Bild zu, das Mithras zeigte. Auch die Decken und die Wände waren oft bemalt.
Die Verehrung des Mithras in unterirdischen Räumen soll wohl an die Geburt des Mithras in einer Felsenhöhle erinnern. Der Eingang lag im Osten, der Altar im Westen. Man hat eine Vielzahl von Mithräen gefunden.
Mithras und der Stier
Mithras soll einen Stier getötet haben. Aus dessen Blut soll die Erde neu erschaffen worden sein. Diese Szene wird oft auf Abbildungen gezeigt. Mithras wird üblicherweise abgebildet mit einer römischen Tunika und der phrygischen Mütze. Außerdem gilt Mithras als der unbesiegbare Sonnengott.
Der Mithraskult hatte seinen Höhepunkt im 2. und 3. Jahrhundert. Er endete mit dem Aufblühen des Christentums im 4. Jahrhundert. Im Jahr 391 erhob Theodosius I. das Christentum zur Staatsreligion und verbot die Ausübung anderer Religionen. Manche christlichen Kirchen in Rom entstanden über einem Mithräum, etwa San Clemente und Santa Prisca.