Römische Frauen sollten vor allem Ehefrau und Mutter sein. Darum erhielten die meisten Mädchen auch keine Schulausbildung oder allenfalls eine niedrige. Es wurde früh geheiratet, möglich war dies schon mit 12 Jahren (siehe dazu: Ein Leben in Rom als ... Mädchen). Die Familien erhofften sich so auch politisch oder geschäftlich einflussreiche Verbindungen mit der Familie des Schwiegersohns. Vor allem bei den Patriziern waren solche Ehen, die von den Eltern arrangiert wurden, üblich.
Unter Augustus wurde ein neues Ehegesetz eingeführt: Männer mussten im Alter ab 25 und Frauen ab 20 Jahren verheiratet sein - oder sie verloren bestimmte Rechte, etwa das auf Erbschaft. Mit der Heirat wurde die Frau zur mater familias: Sie sollte vor allem die Kinder erziehen, die Sklaven beaufsichtigen, weben und nähen.
Das Leben einer Römerin hing wie das eines römischen Mannes von ihrem Stand ab. Reiche Frauen genossen durchaus eine gewisse Unabhängigkeit. Manche Ehefrauen von Kaisern hatten großen politischen Einfluss. Außerdem ließ es sich mit Sklavinnen, die die Hausarbeit erledigten und die Damen rundum bedienten, natürlich gut leben...
Aber es gab eben auch arme Römerinnen, die hart arbeiten mussten. Auf dem Land arbeiteten die Frauen mit auf den Feldern und halfen bei der Ernte. Manche konnten auch einen Beruf ergreifen. Es gab Hebammen, Friseurinnen, Juwelierinnen und Ärztinnen, wie man aus Aufzeichnungen weiß.
Frauen durften kein politisches Amt antreten. Sie durften nicht wählen oder sich gar selbst wählen lassen.
Das Bild zeigt ein Wandgemälde, das man in Pompeji gefunden hat. Darauf ist ein Paar zu sehen. Es handelt sich um Paquius Proculus und seine Frau. Er hält eine Papyrusrolle in der Hand, sie Wachstafeln und einen Stylus, mit dem man in das Wachs ritzte. Sie wollten damit wohl zeigen, dass sie gebildet waren.