Im Römischen Reich lebten nicht nur Bürger, sondern auch viele Sklaven. Sie waren unfrei, das heißt, sie gehörten entweder dem Staat oder einzelnen Personen, meist reichen Römern, in deren Haushalten und Unternehmen sie arbeiteten. Als Staatssklaven mussten die Sklaven für Rom Straßen bauen, im Steinbruch arbeiten oder in einer Mine nach Edelmetallen graben. Auf Lateinisch heißt Sklave servus.
Sklaven im Besitz eines wohlhabenden Römers erledigten alle anfallenden Arbeiten für ihren Herrn und ihre Herrin. Sklavinnen mussten putzen, Botengänge und Einkäufe erledigen, auf die Kinder aufpassen oder beim Anziehen und Frisieren helfen. Auch männliche Sklaven bedienten ihre Besitzer.
War ein Sklave gebildet, wie es zum Beispiel viele Griechen waren, wurde er Lehrer. Dann unterrichtete er entweder privat die Kinder seiner reichen Familie oder in einer der öffentlichen Schulen. Manchmal wurde ein Sklave auch Arzt oder Sekretär. Unter den Gladiatoren waren ebenfalls viele Sklaven.
Manchen Sklaven wurde die Freiheit geschenkt, aber viele wurden auch schlecht behandelt. Weil Sklaven oft so grausam behandelt wurden, kam es zu einigen Sklavenaufständen.
Woher kamen die Sklaven?
Sklaven wurden bei Auktionen gekauft. Es waren meist Männer und Frauen aus den eroberten Gebieten, also eigentlich Kriegsgefangene. Bis zum 2. Jahrhundert vor Christus gab es auch Schuldsklaven. Das waren Menschen, die Schulden hatten, und sich und ihre Arbeitskraft darum verkauften mussten. Kinder von Sklaven waren durch ihre Geburt automatisch auch Sklaven. Man nennt sie vernae.
Freilassung von Sklaven
Sklaven konnten von ihrem Herrn freigelassen werden. Das konnte zum Beispiel im Testament verfügt werden. Der Herr konnte seinem Sklaven aber auch einen Freibrief geben oder dessen Freilassung vor anderen erklären. Vor allem in der frühen Kaiserzeit kam es vermehrt zu solchen Freilassungen.
Es gab auch die Möglichkeit, dass ein Sklave sich selbst freikaufte. Der Herr gab dem Sklaven einen Teil seines Vermögens zur eigenen Verfügung, das peculium. Wirtschaftete er daraus einen Gewinn, konnte er das zu seinem Freikauf nutzen. Allerdings geschah das eher selten.