Getreide aus Ägypten und Seide aus China

    Womit wurde im Römischen Reich gehandelt?

    Handel und Landwirtschaft waren die beiden wichtigsten Säulen der römischen Wirtschaft. Es gab im gesamten Römischen Reich einen weit reichenden Handel an Waren. Dabei kam vor allem der Produktion von Getreide eine wichtige Rolle zu.

    Denn das Reich wurde größer und größer und auch die Stadt Rom wuchs immer weiter. Alle diese Menschen mussten mit Nahrung versorgt werden. Und Brot und Getreidebrei waren die Grundnahrungsmittel der Römer (siehe auch: Essen der Römer).
     

    Getreide für die Römer

    Die Versorgung der Bevölkerung mit Getreide und allem, was dazu gehört wie der Handel, der Transport, die Mengen und die Preise, wurde Annonagenannt. Es gab sogar einen Beamten, der nur dafür zuständig war. In der Zeit der Republik war das der Ädil, in der Kaiserzeit dann der Praefectus annonae. Ab dem Ende der Republik wurde Getreide sogar kostenlos an die Bevölkerung verteilt. Dafür erhielten die römischen Bürger Bezugsmarken, die Tesserae.

    Das Getreide wurde per Schiff nach Rom gebracht, denn in Rom selbst konnte gar kein Getreide angebaut werden und die Umgebung Roms reichte bei weitem nicht aus, alle Römer mit Getreide zu versorgen. Angebaut wurde vor allem Weizen. Er kam aus Sizilien, Gallien oder Ägypten.

    Rom selbst besaß keinen Hafen. Darum fuhren die Schiffe bis zum Hafen in Ostia, wo das Getreide und alle anderen Waren auf kleinere Boote oder Karren umgeladen wurden.
     

    Welche Produkte gab es noch im römischen Handel - und woher kamen sie?

    Auch mit anderen Produkten der Landwirtschaft wurde Handel betrieben. Zu diesen gehörte Obst und Gemüse, Öl und Hülsenfrüchte sowie anderes Getreide wie Gerste. Alles musste von den landwirtschaftlichen Betrieben (Villa rustica) nach Rom gebracht werden.

    Aber noch viel mehr Dinge wurden von weit her nach Rom gebracht und somit importiert. Seltene Tiere wurden aus Afrika oder Asien für die Tierhetzen herbeigeschafft. Wein kam außer aus Italien vor allem aus Gallien.

    Weihrauch wurde aus dem Süden der Arabischen Halbinsel nach Rom gebracht. Denn dort wuchs der Weihrauchbaum, dessen Harz man verbrannte. Die Römer nutzten es für kultische Handlungen in ihren Tempeln. 1500 Tonnen Weihrauch wurden pro Jahr ins Römische Reich gebracht!

    Intensiv war der Handel mit Indien. Von dort kamen Edelsteine, aber auch Pfeffer und Baumwolle. Der Transport erfolgte über den Indischen Ozean und das Rote Meer. Nach Indien lieferten die Römer zum Beispiel Wein und Öl.

    Seide kam sogar aus China. Der Handel mit chinesischer Seide begann im 1. Jahrhundert v. Chr. Daraus wurden Seidenkleider hergestellt.

    Siehe auch: Handelswege