Die Etrusker waren ein Volk, das in Nord- und Mittelitalien lebte. Damals nannte sich dieses Gebiet Etrurien, heute umfasst es die Toskana, Latium und Umbrien.
Die Kultur der Etrusker blühte zwischen 800 und 350 v. Chr. Entweder wanderten die Etrusker aus Kleinasien (in der heutigen Türkei) ein oder sie entwickelten sich aus der vorher vorherrschenden Villanova-Kultur. Das ist bis heute nicht eindeutig geklärt.
12 Städte hatten sich zu einem Bund zusammengeschlossen (Zwölfstädtebund). In jeder Stadt stand ein König an der Spitze. Die Römer übernahmen später viel von den Etruskern, darunter den purpurfarbenen Königsmantel, die fasces und die Vorzeichenschau aus den Eingeweiden von Opfertieren (haruspicium) und die Deutung des Vogelfluges (auspicium), mit deren Hilfe der Wille der Götter erforscht werden sollte. Durch den Austausch mit Griechenland gab es einen großen Einfluss der griechischen Kultur auf die der Etrusker.
Wodurch zeichnete sich die etruskische Kultur aus?
Typisch für die Begräbniskultur waren Tumulus-Gräber, also Hügelgräber. Diese fand man in großen Nekropolen, also Totenstädten, die man außerhalb der Städte erbaute. Manche der Hügel waren nur aus Erde aufgeschüttet, andere waren ummauert und enthielten mehrere Grabkammern im Inneren. Man fand darin viele Grabbeigaben, die uns heute einiges über die Etrusker verraten.
Schwarze Tongefäße und Bronzekunst
Die Etrusker stellten schwarze Tongefäße her. Diese Keramiken werden Bucchero (sprich: Bukéro) genannt. Diese Gefäße sahen ein wenig aus wie Metallgefäße, weil sie so glänzten.
Die Bronzekunst war ebenfalls weit entwickelt. Es gab Wandmalereien. Diese Fresken fand man in Grabkammern. Man hat auch einige etruskische Tempel ausgegraben.
Sprache und Schrift
Die Etrusker besaßen eine eigene Sprache und eine Schrift. Die Schrift hat sich aus einer frühen griechischen Schrift entwickelt. Sie wird von rechts nach links gelesen! Sie ist zwar lesbar, aber völlig unverständlich, da sie mit keiner bekannten Sprache verwandt ist.
Die Religion der Etrusker
Die Religion war ebenfalls von der der Griechen beeinflusst. Wichtige Götter hießen Voltumna (später auch Vertumnus genannt) und Tinia. Hier fällt auf, dass die Endung -a im Etruskischen nicht automatisch eine weibliche Endung ist (anders als im Lateinischen). Tinias Frau hieß Uni (das entspricht der römischen Göttin Juno), ihre Tochter Menrva (römisch: Minerva). Diesen dreien wurde in etruskischen Städten drei Tempel und Tore geweiht.
Wie man den Willen der Götter deuten solle, versuchte man durch die Deutung des Vogelflugs (die Route und die Vogelschreie) oder der Blitze (die Zeit, der Ort und die Richtung der Blitze) herauszufinden.
Typisch war auch die Leberschau. Ein Opfertier wurde geschlachtet, die Leber entnommen und gedeutet. Für die Deutung gab es eigens nachgebildete Lebern aus Bronze. Diese Deutungen nannte man zusammen auch "disciplina etrusca".