Tempel - für wen?
In den Tempeln verehrten die Römer ihre Götter. Das Wort leitet sich ab vom lateinischen Wort templum. Damit bezeichnete man ursprünglich eine religiösen Bereich, erst später dann die Gebäude selbst. Da die Römer viele Götter verehrten, erbaute man auch viele Tempel. Am Forum Romanum etwa standen der Tempel des Saturn oder der Tempel von Castor und Pollux. Auch der Tempel der Vesta befand sich dort.
Der Tempel der höchsten Gottheiten - Jupiter, Juno und Minerva - befand sich auf dem Kapitol, einem der sieben Hügel Roms. Dorthin führten die Triumphzüge, dort wurde auch zum Amtsantritt der neuen Konsuln ein Opfer dargebracht.
Zur Kaiserzeit wurden auch zu Ehren mancher Kaiser Tempel errichtet, denn sie wurden nach ihrem Tod in den Stand von Göttern erhoben.
Wie sah ein Tempel aus?
Ein römischer Tempel war rechteckig, stand erhöht und besaß eine offene Vorhalle. Von hier erfolgte der Zugang zum Innenraum. Das war jedoch nur dem Priester gestattet, denn es war das Allerheiligste. Dort stand eine Statue des verehrten Gottes. Opfer fanden auf dem Altar vor dem Tempel statt, nicht drinnen. Viele Tempel besaßen Säulen. Eine ungewöhnliche Form besitzt das Pantheon. Dieser runde Bau war allen Göttern gewidmet.
Vom Tempel zur Kirche
Manche Tempel wurden nach dem Übergang zum Christentum als Kirchen benutzt. Dafür wurden sie umgebaut oder sie wurden auf einem alten Tempel errichtet. Manchmal sind dadurch die alten Tempel gut erhalten.
Ein schönes Beispiel dafür ist die Kirche San Clemente in Rom. Unter der Kirche aus dem 12. Jahrhundert ist eine Kirche aus dem 4. Jahrhundert erhalten, die ebenfalls christlichen Ursprungs ist und schon damals Clemens I. (Bischof von Rom im 1. Jahrhundert n. Chr.) geweiht wurde. Darunter ist aber auch ein Mithrasheiligtum erhalten und noch immer zugänglich.