Zeitstrahl

    Heinrich Barth: Von Tripolis nach Timbuktu

    von 1850 bis 1855

    Heinrich Barth: ein deutscher Afrikaforscher, der Nordafrika erkundet

    Ungewöhnlich zu seiner Zeit war, dass Barth den Einheimischen offenbar unvoreingenommen begegnete und auch mit den Anhängern des Islam zu einem kulturellen Austausch bereit war.

    Barth war äußerst gebildet und hatte mehrere Fächer studiert, darunter Altertumswissenschaft, Geografie und Geschichte. Zudem sprach er neben Englisch, Französisch, Italienisch und Arabisch auch mehrere afrikanische Sprachen.

    Auf einer ersten Afrikareise 1845-1847 im Rahmen einer britischen Expedition kam Barth in den Norden des Kontinents, dorthin, wo heute Tunesien und Libyen liegen. Hier interessierte er sich vor allem für die antiken Hinterlassenschaften.

    1850 schickte die britische Regierung eine Expedition unter Leitung von James Richardson aus, die das Gebiet zwischen Tripolis und Timbuktu erforschen sollte. Barth wurde als Begleiter ausgesucht, ebenso der deutsche Geograf Overweg. Es gab mehrere Gründe für die Reise. Richardson war ein Missionar und wollte die Afrikaner zum Christentum bekehren. Er war aber auch ein Gegner des Sklavenhandels und wollte den Handelsweg durch die Sahara frei vom Sklavenhandel machen. Statt dessen sollten Handelswaren aus dem Inneren Afrikas nach Europa gebracht werden und umgekehrt Produkte aus Europa nach Afrika.

    Zunächst war Barth also nur der Begleiter Richardsons, doch nach dessen Tod wude Barth Leiter der Expedition. Von Tripolis (heute Hauptstadt von Libyen, am Mittelmeer gelegen) zog Barth durch die Sahara, bis er den Tschadsee erreichte. Von hier ging es weiter nach Westen bis Timbuktu (heute in Mali). Insgesamt dauerte die Reise mehrere Jahre.

    Die Expedition wurde ein Erfolg. Weite Teile Nordafrikas waren nun erforscht, Karten wurden nach erstellt und Barth schrieb einen umfassenden Reisebericht. Darin beschrieb er auch ausführlich afrikanische Kulturen wie die der Tuareg. Barths positive Haltung Afrika, den Afrikanern und auch dem Islam gegenüber machte es ihm nach seiner Rückkehr dennoch schwer, anerkannt zu werden.

    Entdecker entdecken