Seit dem 15. Jahrhundert drangen Europäer zu bis dahin unbekannten Kontinenten vor. Amerika wurde genauso wie der Seeweg nach Indien entdeckt. Noch im späten Mittelalter hatten die Menschen ein ganz anderes Bild von der Erde als wir heute. In Europa kannte man nur Asien und Afrika. Beide Kontinente waren durch die Kreuzzüge bekannt geworden. Mit den Entdeckungsfahrten änderte sich nun aber auch das gesamte Weltbild. Die europäische Kultur und auch das Christentum wurden nun in weit entfernte Gegenden gebracht.
Seeweg statt Landweg!
Als die Osmanen Mitte des 15. Jahrhunderts Konstantinopel eroberten und ihr Reich ausdehnten, war plötzlich der Landweg nach Indien und China versperrt. Die Türken erhoben teuren Zoll auf die Waren aus dem Orient. Wie sollte man weiter an Pfeffer und Muskat, Seide und Samt kommen?
So begann die Suche nach dem Seeweg nach Indien. Dass Kolumbus dabei einen neuen Kontinent entdeckt hatte, wurde erst viel später klar - und er selber hat es nie erfahren. Das Jahr seiner Entdeckung, 1492, ist dennoch ein großer Einschnitt in der Geschichte. Oft wird mit ihm der Beginn der Neuzeit gesetzt.
Wer war noch in Amerika?
Dass die Wikinger schon viel eher in Amerika gewesen waren, fand man erst später heraus. Nach Kolumbus kam Amerigo Vespucci und segelte die Küste Südamerikas entlang. Nach ihm wurde der neue Kontinent benannt. Und bald kamen dann auch die Eroberer. Die spanischen Konquistadoren Hernán Cortés und Francisco Pizarro zerstörten die Reiche der Azteken in Mexiko und der Inka in Peru. In Nord-, Mittel- und Südamerika wurden die indigenen Einwohner vertrieben oder versklavt. Die Europäer nahmen das Land in Besitz, errichteten Kolonien und beuteten diese aus - meist rücksichtslos. So entstanden Abhängigkeiten, die bis heute ihre Nachwirkungen haben.