Der erste, der amerikanisches Land betritt
Auf den Spuren von Bjarni Herjulfsson entdeckte Leif Eriksson, der Sohn Eriks des Roten, im Jahr 1000 Nordamerika. Er landete in Neufundland und bezeichnete dieses Land als Vinland. Noch heute ist nicht geklärt, wie dies korrekt zu übersetzen ist, ob als "Weinland" oder "Weideland". Leif Eriksson war damit der erste Europäer, der amerikanischen Boden betrat.
Man nimmt an, dass er um 970 in Island geboren wurde. Sein Vater Erik der Rote hatte Grönland entdeckt und dort eine Kolonie aus zwei Siedlungen gegründet. Er warb in Island für diese Kolonie und überzeugte einige Menschen, nach Grönland zu ziehen. So kam auch sein Sohn Leif nach Grönland. Von dort unternahm er Fahrten. Eine führte ihn nach Helluland und Markland. So nannte er die Gebiete, an denen er vorbeisegelte. Man nimmt an, dass es sich um Labrador handelt, das heute zu Kanada gehört. In Vinland betrat er schließlich Land.
Sage und Wahrheit
Von den Fahrten von Erik und Leif wird in den Vinland-Sagas berichtet. Dass die Skandinavier tatsächlich Amerika erreichten, wurde durch archäologische Funde bestätigt. Man fand nicht nur Mauerreste von Gebäuden, sondern zum Beispiel auch eine Lampe aus Speckstein, wie sie nur in Grönland vorkommt.
Rückkehr nach Grönland
Eriksson kehrte nach Grönland, seiner Heimat, zurück und wurde durch den Tod seines Vaters von einer weiteren Besiedlung des neu entdeckten Landes abgehalten. Leifs Bruder Thorwald sollte dies wenig später mit einigen mutigen Wikingern versuchen. Dieser Versuch scheiterte aber an dem erbitterten Widerstand der einheimischen Bewohner, die sich ihr Land nicht wegnehmen lassen wollten. Thorwald wurde getötet und der neu entdeckte Kontinent musste fast 500 Jahre warten, bis ihn wieder ein Europäer betreten sollte.