Zeitstrahl

      Vasco da Gama

      1498

      Vasco da Gama und der Seeweg nach Indien

      Vasco da Gama entdeckte den Seeweg nach Indien. Er war ein portugiesischer Seefahrer. Sein Schiff war das erste Schiff aus Europa, das um Afrika herum Indien erreichte.

      Ein paar Jahre vor da Gama hatte Bartolomeu Dias als erster Seefahrer 1488 die Südspitze Afrikas umrundet: das Kap der Guten Hoffnung. Der Weg nach Indien war damit frei.

      1497 machte sich dann eine Flotte unter dem Befehl des portugiesischen Edelmannes Vasco da Gama auf den Weg. Im Mai 1498 erreichte da Gama mit seinen Schiffen Indien. Er landete bei Calicut an der südwestlichen Spitze Indiens. Dort errichtete er die erste portugiesische Handelsniederlassung in Indien.

      Mit kostbaren Gewürzen kehrte da Gama nach Hause zurück. Dort wurde ihm ein triumphaler Empfang bereitet. Denn er hatte den Seeweg nach Indien entdeckt!
       

      Wer war Vasco da Gama?

      Vasco da Gama wurde um 1469 in Portugal geboren. Seine Eltern waren adelig. Der portugiesische König Manuel I. übergab Vasco da Gama dann den Oberbefehl für die Reise nach Indien. Ob er überhaupt Erfahrung in der Seefahrt hatte, weiß man nicht gesichert. Aber er hatte mindestens erfahrene Steuerleute dabei.

      Am 8. Juli 1497 stach Vasco da Gama mit vier Schiffen in See. Sein Flaggschiff war die São Gabriel. Diese Karacke führte also die kleine Flotte an. Auf der Karte sieht man, dass die Schiffe Afrika im Süden mit einem großen Bogen umfuhren. So konnten sie den Wind gut ausnutzen. Im November 1497 umrundeten sie das Kap der Guten Hoffnung. Mombasa war im April 1498 erreicht.

      Am 20. Mai 1498 schließlich landete Vasco da Gama endlich in Indien - nach mehr als 10 Monaten. Zum allerersten Mal hatte ein Schiff aus Europa Indien auf dem Seeweg um Afrika erreicht. Ende August trat er die Rückreise an, um im September 1499 endlich wieder in Portugal zu landen.

      Portugal schickte weitere Flotten auf den Weg nach Indien. Die vierte dieser Indien-Expeditionen stand wieder unter dem Kommando von da Gama. 1502 brach er mit diesmal 21 Schiffen auf. In Ostafrika legte er portugiesische Stützpunkte an. Immer wieder wurden sie angegriffen, denn die arabischen und indischen Händler wollten den Handel selbst betreiben und nicht an die Portugiesen abgeben. Doch die Europäer setzten sich durch. 1503 kam da Gama zurück.

      Portugal errichtete in Indien eine Kolonie: Portugiesisch-Indien. Verwaltet wurde das Gebiet durch einen Vizekönig. 1524 wurde Vasco da Gama zum Vizekönig von Indien ernannt. Im April verließ er Lissabon. Doch schon wenige Wochen nach seiner Ankunft in Indien starb Vasco da Gama dort am 24. Dezember 1524. Seine Leistung als einer der portugiesischen Entdecker blieb ihm aber unbenommen und bis heute kennen wir seinen Namen.
       

      Entdecker für Portugal

      Im 15. Jahrhundert entwickelte sich Portugal zu einer großen Weltmacht. Die Portugiesen waren es nämlich, die die Suche nach dem Seeweg nach Indien vorantrieben. Sie tasteten sich unter Heinrich dem Seefahrer immer weiter an der Küste Afrikas entlang nach Süden vor, erreichten schließlich das Kap der Guten Hoffnung und so unter Vasco da Gama schließlich Indien.

      Damit wurde Portugal zu einer führenden Handels- und Seemacht. Vor allem in Afrika (Angola, Mosambik) und Südamerika (Brasilien), aber auch in Indien, Südostasien und China erwarb Portugal große Kolonien. Den Seeweg nach Indien (die Gewürzroute) schützte Portugal, indem es in Küstenstädten Afrikas und Arabiens Stützpunkte aufbaute und so die Durchfahrt kontrollierte.

      Über die neue Handelsroute konnten nun vor allem Gewürze wie Pfeffer, Muskat, Zimt und Gewürznelken leichter nach Europa gebracht werden. Man umging die Zwischenhändler aus der Türkei, Venedig und Arabien. Auf der Seidenstraße ging der Handel nun stark zurück.

      Schon im 17. Jahrhundert ging es aber mit Portugal wieder bergab. Briten, Franzosen und Holländer sicherten sich ebenfalls Gebiete und verstärkten den Handel. Vor allem die portugiesischen Besitzungen in Asien gingen verloren.

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