Dann geh doch nach Timbuktu!

    Wer findet Timbuktu?

    Sagenumwoben war eine Stadt namens Timbuktu. In Europa hielt man sie für eine Goldstadt, d. h. man vermutete dort großen Reichtum und ein Zentrum des Goldhandels. So war das Interesse groß, Timbuktu zu finden.
     

    Transsahara-Handel

    Timbuktu liegt am Südrand der Sahara, heute im Staat Mali. Der Fluss Niger liegt nur wenige Kilometer entfernt. Schon seit Jahrhunderten wird in Timbuktu Handel getrieben: Karawanen ziehen vom Mittelmeer in Orte wie Timbuktu südlich der Sahara. Man nennt dies auch Transsahara-Handel. Gold, Sklaven und exotische Tiere wurden gehandelt, aber auch (und bis heute) Salz und Datteln oder andere Früchte.

    Heinrich Barth in Timbuktu

    Der deutsche Afrikaforscher Heinrich Barth kam 1853 nach Timbuktu und erforschte die Stadt und ihre Geschichte. Die Lage dort war nicht einfach, weil Frankreich vordrang und Gebiete einnahm. Barth stand jedoch unter dem Schutz des großen Koran-Gelehrten Ahmad al-Baqqai. Mit diesem führte Barth lange Gespräche über den Islam und das Christentum. Er machte sich viele Freunde, auch bei den Tuareg, einem Berbervolk, das in der Sahara und im Sahel (der Übergang der Sahara nach Süden) als Nomaden lebt.

    Barth erstellte Karten der Sahara und der Sahel-Zone und beschrieb die afrikanischen Kulturen ohne Vorurteile. 3500 Seiten umfasste sein Werk schließlich! Weil er so friedfertig und freundlich auftrat, konnten spätere Reisende, die sich auf Barth bezogen, gefahrlos reisen. Das tat zum Beispiel Oskar Lenz, der sich als Sohn Barths ausgab.

    Geh doch nach Timbuktu

    Timbuktu war schon immer schwer zu erreichen. Nicht nur, weil der Weg durch die Wüste führt, sondern auch weil der Niger oft Überschwemmungen bringt. So erklärt sich auch das Sprichwort: "Geh doch nach Timbuktu". Allerdings ist Timbuktu heute natürlich leichter zu erreichen als zu Zeiten von Heinrich Barth, sogar einen kleinen Flugplatz gibt es.