Missionare in Afrika
Mit der Erforschung des afrikanischen Kontinents begann auch die Missionierung. Europäer gingen nach Afrika, um die einheimische Bevölkerung zum Christentum zu bekehren. Man nennt sie auch Missionare. Das bedeutet wörtlich "Gesandter". Es leitet sich vom lateinischen Wort missio ab, das "Sendung" bedeutet. Missionierung geschah übrigens genauso in Amerika und Asien, dort allerdings schon ab dem 16. Jahrhundert.
In Afrika war die Missionsbewegung im 19. Jahrhundert besonders groß. Sie geschah im Zug der Kolonialisierung des Kontinents. So waren deutsche Missionare vor allem in den deutschen Kolonien tätig oder englische Missionare in den britischen Kolonien.
Kirchliche Einrichtungen, Gemeinden und auch eigens dafür gegründete Missionswerke (auch: Missionsgesellschaften) entsandten Missionare. Diese sollten dann vor Ort den christlichen Glauben verbreiten. Es gab sowohl katholische als auch evangelische Missionare.
Sie gründeten Missionsstationen, von denen aus sie arbeiteten. Sie unterrichteten die Einheimischen, boten ihnen medizinische Versorgung und bekehrten sie zur Taufe. Sie taten also durchaus Gutes – aber sie drückten den in Afrika lebenden Menschen eben auch ihre Sichtweisen, ihren Glauben, ihre Kultur auf. Man baute Schulen, aber der Unterricht diente auch dazu, den Einheimischen den eigenen Glauben aufzudrücken. Sie sollten bekehrt werden. Man half den Armen und Kranken und Waisen, aber immer mit dem Ziel, sie mögen Christen werden.
Missionare der römisch-katholischen Kirche in Afrika waren zum Beispiel die Weißen Väter, die eigentlich die Gesellschaft der Missionare von Afrika hieß. Bekannte protestantische Missionsgesellschaften sind zum Beispiel die Hermannsburger Mission, die vor allem in Südafrika tätig war, oder die Bethel Mission, die Missionare nach Ostafrika sandte.