Was war die Kongokonferenz?

      Kongo-Konferenz

      1884/85 fand in Berlin die Kongo-Konferenz statt. Das war eine Zusammenkunft von Teilnehmern aus der Politik aus vielen Ländern Europas sowie Vertretern der USA und des Osmanischen Reiches. Vertreter aus 14 Staaten nahmen teil.

      Otto von Bismarck lud als deutscher Reichskanzler zu der Konferenz ein, um die Handelsfreiheit am Kongo und auch am Niger zu regeln. Denn mehrere Länder hatten Interesse an dem Gebiet, darunter auch Frankreich, Portugal und Großbritannien. Die Kongokonferenz fand vom 15. November 1884 bis zum 26. Februar 1885 in Berlin statt. Sie schloss mit der Kongoakte.
       

      Das Gebiet am Kongo und Leopold II. von Belgien

      Henry Morton Stanley erforschte ab 1880 den Kongo. Dieser Fluss ist der zweitlängste in Afrika. Er fließt zunächst als Lualaba, dann als Kongo, durch Zentralafrika. Heute liegt dort die Demokratische Republik Kongo.

      Stanley kam im Auftrag des belgischen Königs Leopold II. in dieses Gebiet. Der wollte hier eine Kolonie einrichten. 1885 konnte er sein Vorhaben umsetzen. Die Kongokonferenz in Berlin nämlich sprach ihm dieses Gebiet zu. Anders als üblich gehörte der neue Kongo-Freistaat nicht dem belgischen Staat, sondern Leopold persönlich. Leopold konnte am Ende triumphieren, denn er erhielt ein besonders rohstoffreiches Gebiet.

      Die anderen Mächte waren mit dieser Aufteilung einverstanden, weil das Gebiet auch als Puffer zwischen Frankreich, Portugal und Großbritannien dienen sollte. Außerdem wurde anderen Ländern der Freihandel im Kongo-Freistaat erlaubt.
       

      Was waren die Kongogräuel?

      Leopold ging sehr grausam vor. Man spricht auch von Kongogräueln. Vor allem Elfenbein und Kautschuk wurden in dieser Zeit aus dem Kongo exportiert, also nach außerhalb des Landes verkauft. Die einheimischen Menschen wurden zur Zwangsarbeit gezwungen und brutal behandelt. Viele wurden ermordet. Es herrschte der so genannte Kautschukboom. Viele Produkte der Industrie in Europa benötigten Kautschuk als Grundlage für Gummi, zum Beispiel Gummireifen.

      In der Zeit ab 1880 kam es zum Wettlauf um Afrika. Die großen europäischen Staaten, vor allem Frankreich und England, aber auch Italien, Portugal und Deutschland wollten sich Anteile am Kontinent sichern. Sie teilten Afrika bis 1914 unter sich auf und kolonialisierten den Kontinent. Dabei ging es oft grausam zu.
       

      Wie ging es weiter im Kongo?

      1908 ging der Freistaat Kongo an den belgischen Staat über und wurde zu Belgisch-Kongo. Vor allem Großbritannien und die USA hatten dazu gedrängt und verurteilten Leopolds grausames Vorgehen. 1960 wurde der Kongo als Republik Kongo unabhängig.


      Mehr zu Afrika erfährst du auch bei den Zeitklicks unter Afrika und seine Kolonien und In die Unabhängigkeit.

      Karikaturen zur Kongokonferenz