David Livingstone war ein berühmter Afrikaforscher. Er wurde von der Londoner Missionsgesellschaft in den Süden Afrikas geschickt.
Geboren wurde er 1813 bei Glasgow, also in Schottland. Schon mit 10 Jahren musste er in einer Baumwollspinnerei arbeiten. Doch er wollte mehr. So besuchte er neben der Arbeit eine Schule, um lesen und schreiben zu lernen. Mit 23 Jahren nahm er Studien in Medizin und Theologie auf. Er entwickelte einen missionarischen Eifer und wollte Menschen in anderen Ländern zum Christentum bekehren. Dafür erhielt er eine Ausbildung durch die London Missionary Society, eine Londoner Missionsgesellschaft. 1840, mit 27 Jahren, wurde er von dieser nach Südafrika geschickt.
Mühsam war der Weg. Wir können uns heute kaum mehr vorstellen, wie lange allein eine solche Reise dauerte! So brach Livingstone am 8. Dezember 1840 auf, kam im März 1841 in Südafrika an und musste von dort noch weiter zur Missionsstation, die weiter nördlich in Kuruman lag. Diese erreichte er dann im Juli!
Das Leben als Missionar aber war mühsam, entbehrungsreich und oft auch ergebnislos. Livingstone eröffnete zwei neue Missionsstationen und heiratete die Missionarstochter Mary Moffat. Livingstone unternahm immer mehr Reisen. Eine davon führte ihn schließlich zum Sambesi.
Der Sambesi ist der viertlängste Fluss in Afrika. Er durchfließt heute die Staaten Angola, Sambia und Mosambik, wo er in den Indischen Ozean fließt. Livingstone stand im August 1851 erstmals an seinem Ufer. Von da an begann er den Sambesi zu erforschen. Er entdeckte bis dahin unbekannte hohe Wasserfälle, die er Victoriafälle taufte. Nicht nur dadurch erhielt seine Idee von der Schiffbarkeit des Sambesi einen Dämpfer.
Nach einem kurzen Aufenthalt in England brach Livingstone zu einer zweiten Sambesi-Expedition auf. Hier entdeckte er den Njassa-See (heute Malawi-See) und erkundete einen Nebenfluss des Sambesi, den Shire. Nach dem Tod seiner Frau 1862 erkundete Livingstone noch den Rovuma-Fluss, der östlich des Njassa-Sees entspringt. Dann wurde er nach England zurückberufen. Sein Wunsch aber war, schnell nach Afrika zurückzukehren.
So nahm er die Einladung der Royal Geographical Association (die aus der Afrikanischen Gesellschaft hervorgegangen war) an, nach den Quellen des Nils zu forschen. Nach dieser hatten auch schon Burton und Speke geforscht. Wie Burton vermutete Livingstone die Quelle des Nils fälschlicherweise im Tanganjika-See. Dort kam er 1868 an und erkundete das Gebiet rund um den See.
Livingston erkrankte an Malaria. In Europa galt er als verschollen, weil man nichts mehr von ihm hörte. Henry Morton Stanley, ein Reporter, wurde ausgesandt, nach ihm zu suchen. In Udschidschi kam es zum legendären Treffen der beiden Männer, bei dem Stanley fragte: "Dr. Livingstone, nehme ich an?".
Zu einer Rückkehr konnte Stanley Livingstone aber nicht bewegen. Trotz seiner Krankheit unternahm Livingstone noch einige Touren in der Nähe des Tanganjika-Sees. Dabei verlor er teilweise die Orientierung. Am 1. Mai 1873 starb Livingstone. Sein Herz wurde in Afrika begraben, sein Körper in der Londoner Westminsterabtei.
Seine Ziele - zu beweisen, dass der Sambesi als Verkehrsweg nutzbar sei sowie, die Nilquelle zu finden - konnte Livingstone nicht erreichen. Sein Verdienst aber ist es, dass er den Europäern Afrika nahe brachte. Seine Beschreibungen, seine Beobachtungen, seine Notizen über Tiere, Pflanzen und Manschen erweiterten das Wissen über den bis dahin weitgehend unbekannten Kontinent ungemein.