Warum heißt Amerika Amerika?
Martin Waldseemüller ist schuld, dass Amerika Amerika heißt. Er war es nämlich, der erstmals den neu entdeckten Kontinent Amerika taufte.
Waldseemüller kam aus Freiburg und war Kartograf. Er erstellte 1507 eine Weltkarte. Er hatte den Reisebericht des Amerigo Vespucci gelesen und vertrat die Ansicht, dass das neu entdeckte Land ein neuer Kontinent sei. Er hielt Vespucci für den Entdecker, weil der die Küste ausführlich erkundet und beschrieben hatte. So sollte der neue Kontinent zu Ehren Vespuccis getauft werden. Dafür benutzte er die weibliche Form, also Amerika (statt Amerikus), denn alle bekannten Erdteile hatten eine weibliche Endung: Europa, Asia (Asien) und Afrika.
Von der Karte wurden etwa 1000 Kopien angefertigt - doch nur ein einziges Exemplar blieb erhalten. Es befindet sich heute in einer Bibliothek in Washington. Insgesamt ist die Karte knapp 1,50 mal 2,50 Meter groß, also durchaus beachtlich! Zur Karte gehörte auch ein Globus.
Wer war Martin Waldseemüller?
Waldseemüller wurde zwischen 1472 und 1475 in Wolfenweiler geboren. Das liegt im Breisgau und gehört heute zu Baden-Württemberg. Die Familie zog dann nach Freiburg. Dort studierte Martin Mathematik und Geografie, also Erdkunde. Er lernte im Studium Matthias Ringmann kennen. Mit ihm ging Waldseemüller nach dem Studium in die Vogesen, heute im Osten von Frankreich. Beide schlossen sich einem kreis von Gelehrten an. Dort wurde Martin Waldseemüller außerdem Professor für Kosmologie, also für die Lehre von der Erde und dem Weltall. Und er arbeitete als Kartograf, er zeichnete also Karten.
Waldseemüller und Ringmann arbeiteten beide an einem Atlas, nämlich an einer neuen Ausgabe von einem Atlas des Claudius Ptolemäus aus der Antike. Als nun immer mehr Nachrichten nach Europa drangen über die neuentdeckten Gebiete beschlossen sie, diese mit einzubeziehen. Waldseemüller zeichnete die neue Weltkarte, die 1507 erschien, Ringmann schrieb ein Buch dazu. Als Name für den neuen Kontinent wählten sie den Vornamen von Vespucci.