Konquistadoren nennt man die Entdecker und Eroberer, die im 16. Jahrhundert Mittel- und Südamerika eroberten und erschlossen. Man spricht: Kon-ki-sta-dor. Das Wort conquistador ist spanisch und bedeutet Eroberer. Den Prozess nennt man conquista, also Eroberung.
Die bekanntesten Anführer der Konquistadoren waren Hernán Cortés und Francisco Pizarro. Der eine eroberte das Aztekenreich auf dem Gebiet des heutigen Mexiko, der andere das Inkareich im Südwesten Südamerikas.
Bei ihnen waren Soldaten. Meist handelte es sich um zweit- oder drittgeborene Söhne, die in ihrer spanischen Heimat kein Erbe antreten konnten wie der erstgeborene Sohn. In den fernen Ländern der Neuen Welt, wie Amerika genannt wurde, lockten aber Gold und andere Schätze.
Im Auftrag des spanischen Königs Ferdinand gab es ab 1513 sogar eine Aufforderung an die indianische Bevölkerung, sich der spanischen Krone zu unterwerfen und sich kampflos geschlagen zu geben. Diese Aufforderung wurde den Indios vorgelesen, natürlich nur auf Spanisch - eine Sprache, die sie nicht kannten. Nahmen sie den Befehl nicht an, war die gewaltsame Einnahme ihres Landes für die Spanier rechtens.
Keine Chance für die Indios
Obwohl die Indios den Spaniern an Männern hundertfach überlegen waren, konnten sie sich nicht gegen die Einnahme und Zerstörung ihrer Reiche wehren. Sie schätzten die Lage völlig falsch ein. Naturereignisse wie Gewitter wurden als schlechte Vorzeichen gedeutet und lähmten die Handlungskraft. Zudem wurden die Spanier häufig durch andere Völker unterstützt, die ihrerseits von den Azteken oder Inka unterworfen worden waren.
Doch es gab noch mehr Gründe für die Niederlage der Indios. Zum einen starben viele an Krankheiten, die die Europäer mitbrachten. Die Indios hatten gegen diese Krankheiten wie Masern oder Pocken keine Abwehrkraft. Sie steckten sich gegenseitig an und so verloren viele ihr Leben.
Außerdem waren die Indios gegen die modernen Feuerwaffen der Spanier oft machtlos. Diese brachten Gewehre mit, die sogenannten Hakenbüchsen, außerdem kämpften sie mit Armbrust, Lanze, Hellebarde und Schwert. Mit eisernen Rüstungen schützten sie sich.
Angsteinflößend waren für die einheimische Bevölkerung auch die mitgebrachten Pferde. Diese großen Tiere kannte man in Amerika nicht. Die Indios hielten sie für Ungeheuer. Unheimlich waren ihnen auch die Kriegshunde, die die Spanier ebenfalls mit sich führten und die größer waren als die Hunde, die die Indios kannten.
So hatten die Indios keine Chance. Viele verloren ihre Leben. Die Überlebenden mussten mit ansehen, wie ihre Kultur zerstört wurde. Missionare taten ihr Werk und bekehrten viele Überlebende zum Christentum.