Immer wieder glaubten Menschen an ein Goldland - ein Land voller Schätze und Reichtum. Auch in Südamerika soll es ein solches Goldland gegeben haben. Man nennt es Eldorado (manchmal auch: El Dorado). Das ist Spanisch und bedeutet "der Goldene".
Viele spanische Konquistadoren lockte die Aussicht auf den sagenhaften Reichtum in die Neue Welt: Sie wollen Eldorado finden. Tatsächlich gefunden hat es niemand. Reich wurden die Konquistadoren dennoch, denn sie plünderten die Schätze der Azteken und Inka. Diese Völker besaßen Schmuck aus Gold und Silber und andere Kostbarkeiten.
Von El Dorado wurde in Legenden berichtet. Ein Volk in Südamerika hieß Muiscas. Die Muiscas lebten im Norden Südamerikas, dort, wo heute Kolumbien liegt. Sie waren gute Goldschmiede.
Es gab einen Brauch, nach dem ein neuer Herrscher an dem Guatavita-See mit Goldstaub bedeckt wurde. Er sollte glänzen wie die Sonne, die die Völker Südamerikas ganz besonders verehrten. Anschließend musste der König in dem See baden. Das Volk warf dann wertvolle Gegenstände ebenfalls in den See. So soll dort im See langsam ein Goldschatz herangewachsen sein. Die Legende von Eldorado hat hier wohl ihren Ursprung.
Tatsächlich hat man im Guatavita-See Gold, Edelsteine und andere wertvolle Dinge gefunden, allerdings viel weniger als man erhofft hatte. Immer wieder versuchten Goldsucher den See trocken zu legen. Inzwischen hat Kolumbien den See aber zum Nationalerbe erklärt und solche Aktionen sind verboten.
In einer alten Muisca-Siedlung fand man 1969 einen Gegenstand aus purem Gold. Man nennt es das Goldfloss von Eldorado. Es zeigt den Brauch vom See. In der Mitte sitzt der König auf einem Thron. Er trägt großen Kopfschmuck und überragt die anderen Figuren um ihn herum. Ob an Eldorado doch etwas dran ist?