Portugal auf dem Weg zur Macht

      Portugiesische Seefahrer

      Im 15. und 16. Jahrhundert entwickelte sich Portugal zu einer großen Weltmacht.

      Die Portugiesen waren es, die mit ihren Seefahrern und Entdeckern die Suche nach dem Seeweg nach Indien vorantrieben. Sie tasteten sich unter Heinrich dem Seefahrer immer weiter an der Küste Afrikas entlang nach Süden vor. Sie erreichten schließlich mit Bartolomeu Dias das Kap der Guten Hoffnung und schließlich mit Vasco da Gama Indien. Auch der erste Weltumsegler, Ferdinand Magellan, war ein portugiesischer Seefahrer.

      So wurde Portugal zu einer führenden Handels- und Seemacht. Vor allem in Afrika (Angola, Mosambik) und Südamerika (Brasilien), aber auch in Indien, Südostasien und China erwarb Portugal große Kolonien. Den Seeweg nach Indien (die Gewürzroute) schützte Portugal, indem es in Küstenstädten Afrikas und Arabiens Stützpunkte aufbaute und so die Durchfahrt kontrollierte.

      Über die neue Handelsroute konnten nun vor allem Gewürze wie Pfeffer, Muskat, Zimt und Gewürznelken leichter nach Europa gebracht werden. Man umging die Zwischenhändler aus der Türkei, Venedig und Arabien. Auf der Seidenstraße ging der Handel nun stark zurück.

      Schon im 17. Jahrhundert ging es mit Portugal aber wieder bergab. Briten, Franzosen und Holländer sicherten sich ebenfalls Gebiete und verstärkten den Handel. Vor allem die portugiesischen Besitzungen in Asien gingen verloren.
       

      Wer hat die Nase vorn - Spanien oder Portugal?

      Die Chance, auch als das Land in die Geschichte einzugehen, das Amerika “entdeckte”, verpasste Portugal übrigens. Denn Kolumbus hatte auch den portugiesischen König Johann II. um Unterstützung für seine Idee gebeten, den Seeweg nach Indien über eine westliche Route zu finden. Der lehnte das aber ab und so fuhr Kolumbus schließlich in spanischen Diensten los.

      Im Vertrag von Tordesillas teilten Spanien und Portugal schon 1494 ihre Herrschaftsbereiche im Atlantik untereinander auf. Portugal erhielt von Amerika nur den nordöstlichen Teil, der heute zu Brasilien gehört. Der größte Teil des Kontinents fiel an Spanien. Portugal erhielt dafür die Kontrolle über Afrika und somit auch über den begehrten Seeweg nach Indien.
       

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