Wer erreichte als Erster den Südpol?
Die Forscher Roald Amundsen und Robert Falcon Scott brachen fast gleichzeitig auf, um sich auf den Weg in Richtung Südpol zu machen. Warum war Amundsen nun schneller am Ziel? Was machte er besser oder hatte er einfach nur mehr Glück als Scott?
Schlittenhunde gegen Motorschlitten
Die besseren Voraussetzungen, im ewigen Eis zu überleben, hatte Amundsen. Auf seinen Reisen lebte er lange Zeit bei den Inuit, den Ureinwohnern der Arktis, und lernte von ihnen die wichtigsten Dinge, die man zum Überleben in dieser Landschaft benötigte. Aus dieser Erfahrung heraus nahm er Schlittenhunde mit, die seine Schlitten, die Ausrüstung und den Proviant zogen. Eine gute Idee, wie sich im Laufe der Expedition herausstellen sollte. Seine Ausrüstung war dem Unternehmen angepasst, die Hunde und seine Leute trainiert. Das sollte am Ende ausschlaggebend für seinen schnelleren Kurs sein.
Scott wurde von Amundsens Plänen überrumpelt
Zunächst einmal wurde Robert Scott von den Plänen Amundsens überrascht. Er dachte, dass der norwegische Forscher sich eigentlich auf dem Weg in Richtung Nordpol befand. Der hatte aber mittlerweile seine Pläne geändert. Zwar hatte Scott schon Erfahrungen in der Antarktis gesammelt, aber er hatte die falsche Ausrüstung. Eine Art von Motorschlitten sollte die Ausrüstung transportieren, doch die Schlittenmotoren hielten der Kälte der Antarktis nicht stand. Die Schlittenhunde von Amundsen waren hier wesentlich besser geeignet. Auch Ponys, die Scott mitführte, waren dem Eis und Schnee nicht gewachsen.
Die Befürchtungen Scotts bewahrheiteten sich und als er am 18. Januar 1912 die norwegische Flagge am Südpol wehen sah, konnte er sich nicht freuen, es ebenfalls geschafft zu haben. Er war eben "nur" zweiter.
Der Rückweg wurde zur Katastrophe für Scott
Der Rückweg machte Scott und dem kleinen Rest seiner Mannschaft schwer zu schaffen. 1300 Kilometer Weg lagen vor ihnen. Keiner sollte diesen Marsch überleben. Der letzte Tagebucheintrag von Robert Scott stammte vom 29. März 1912, hier nahm er von seiner Familie Abschied im Bewusstsein, dass er nicht mehr lange leben würde.