Als "Seidenstraße" bezeichnete man netzartig angelegte Karawanenwege, die China schon seit der Antike mit dem Mittelmeer und Europa verbunden haben. Die Seidenstraße hat die westliche und die östliche Welt schon sehr früh miteinander verbunden.
Seide als wichtige Handelsware
Seide war ein wichtiger Handelsartikel der Chinesen und überall im Westen sehr begehrt. Lange Zeit wusste man nicht, wie die Seide hergestellt wurde und auch später konnte Seide nur in Gegenden produziert werden, in denen die Seidenraupen - denn diese sind für die Herstellung von Seide unerklässlich - überhaupt gedeihen konnten. Die Seidenzucht war ein schwieriges Geschäft.
Seit der späten Han-Dynastie, also im ersten und zweiten Jahrhundert n. Chr. wurde die Seidenstraße als Handelsweg genutzt. In der Zeit der Tang (618 bis 907 n Chr.) war China nach außen orientiert, so dass die Seidenstraße rege genutzt wurde.
Die Seidenstraße war eine gefährliche Route
So schön der Name "Seidenstraße" klingt, wer auf der Seidenstraße reiste, war nicht "auf Seide gebettet". Die Routen führten durch Zentralasien, durch Indien und Persien, wie du auf der Karte gut erkennen kannst. Viele Teile der Straßen durchzogen Wüsten und sehr einsame und auch gefährliche Gebiete. Oft wurden die Handelskarawanen angegriffen und geplündert, denn sie führten meist wertvolle Waren mit sich. Erst mit der Mongolenherrschaft ab der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Seidenstraße wieder sicherer. Zuvor war die Sicherheit der Händler im 10., 11., 12. und der ersten Hälfte des 13. Jahrhundert nicht gewährleistet.
Auch das Klima machte den Reisenden bei einer Reise auf der Seidenstraße zu schaffen. In Zentralasien ist es im Sommer trocken und heiß und im Winter oft extrem kalt.
Die Bedeutung der Seidenstraße
Zu einer Zeit, als viele Schifffahrtswege noch gar nicht entdeckt waren, und man von Eisenbahnen oder Flugzeugen nur träumen konnte, war der Austausch von Waren allein über den beschwerlichen Landweg möglich. Wie sonst sollte ein Austausch der Güter sonst zustande kommen? Die Menschen in Europa wünschten sich edle Stoffe wie Seide, aber auch Porzellan oder exotische Gewürze, die in ihren Heimatländern gar nicht wuchsen oder hergestellt werden konnten.
Auch der Glaube wanderte über die Seidenstraße
Aber nicht nur Waren gelangten über die Seidenstraße von Ost nach West und von West nach Ost, auch Ideen und Religionen wanderten über die Straße. Der Buddhismus breitete sich von Indien über China bis nach Japan aus. Auch der Islam hat sich über die Seidenstraße verbreitet. Auch wichtige Erfindungen aus China wie das Papier, wie das Schießpulver oder der Buchdruck gelangten nach Westen.