Kolumbus, Vasco da Gama oder Magellan sind Namen bekannter Seefahrer. Sie entdeckten Amerika, den Seeweg nach Indien und umrundeten die Erde. Doch natürlich taten sie das nicht allein. Bei ihnen war ihre Mannschaft: Seemänner, ohne die so ein Segelschiff gar keine Fahrt aufnehmen würde.
Stell dir vor, wie es gewesen sein muss, wochenlang kein Land zu sehen. Nichts als Wasser! Die meisten Menschen glaubten zwar nicht mehr daran, dass die Erde eine Scheibe sei, von der man hinunter fallen könnte. Doch wer wusste das schon so genau...? Vielleicht kam doch plötzlich ein Ende oder aber ein Seeungeheuer zog das Schiff in die Tiefe! Und wenn man nun nie Land finden würde?
Solche Ängste plagten die Seemänner und so kam es häufig vor, dass Meuterei drohte. Die Schiffsbesatzung wollte sich gegen den Kapitän auflehnen und zum Beispiel zur Rückkehr zwingen. Auch auf Kolumbus' Schiff, der Santa Maria, wäre es beinah zur Meuterei gekommen.
Hinzu kam, dass das Leben an Bord hart war und die Nahrung eintönig. Zu essen gab es ja nur das, was an Proviant mitgenommen worden war. Zum Beispiel Schiffszwieback. Er wird mehrfach gebacken und so besonders haltbar, weil ihm dadurch Feuchtigkeit entzogen wird. Mit an Bord war auch Pökelfleisch, das durch Salzen besonders haltbar gemacht wurde. Selbst Wasser wurde manchmal knapp an Bord.
Weil keine frischen Lebensmittel an Bord waren, litten viele Männer an Skorbut. Manche starben auch daran. Skorbut ist eine Krankheit, die auftritt, wenn man kein Vitamin C zu sich nimmt. Vasco da Gama verlor 100 seiner 160 Seeleute an Skorbut! Erst Mitte des 18. Jahrhunderts erkannte man, dass Zitrusfrüchte gegen Skorbut halfen. Ehe man verstand, dass sie auch vorbeugend helfen konnten und dass auch Sauerkraut und Kartoffeln gut gegen Skorbut waren, verging noch einmal einige Zeit.
Das Leben an Bord war hart. Auch bei schlimmstem Sturm mussten die Seeleute in die Masten klettern, um die Segel zu setzen oder aber um sie einzuziehen. Nachts musste man Wache halten. Oder die Schiffsplanken mussten geschrubbt werden.
Hatte man aber das ersehnte Ziel erreicht, war die Freude natürlich groß!