Karavelle
Die Karavelle war ein Schiffstyp, mit dem die Portugiesen und Spanier ihre ersten Entdeckungsreisen unternahmen. Karavellen waren kleine und wendige Segelschiffe mit wenig Tiefgang. Das Heck war hoch. Ihre Länge betrug nur 20 bis 25 Meter. Karavellen besaßen meist zwei oder drei Masten. Die Segel waren dreieckig, man nennt diese Form auch Lateinersegel. Das Ruder lag in der Mitte. Oft gab es hinten ein Achterkastell, eine höher gelegene Plattform für militärische Zwecke.
Viele Entdeckungsreisen wurden mit Karavellen gemacht. So umrundete Bartolomeu Diasdas Kap der Guten Hoffnung mit Karavellen. Andere bekannte Karavellen sind die Niña und die Pinta, mit denen Kolumbus Amerika erreichte. Sein drittes Schiff, das er selbst befehligte, die Santa Maria, war jedoch eine Karacke.
Die Karavelle war entwickelt worden, weil man bei den immer länger werdenden Entdeckungsfahrten Schiffe benötigte, die schnell waren, aber auch ausreichend Proviant mitnehmen konnten. Sie sollten auch flache Küsten oder Flüsse befahren können. Und sie sollten auch ohne Werft leicht repariert werden können. Aus den Erfahrungen der ersten Fahrten auf dem Atlantik wurde der Schiffstyp der Karavelle dann aus Typen von Fischerbooten entwickelt.
Karacke und Nao
Die Karacke war wesentlich größer und schwerer als die Karavelle. Sie war bis zu 40 Meter lang. Sie besaß üblicherweise drei Masten. Sie ähnelte dem Schiffstyp Nao (oder: Nau). Kolumbus selber bezeichnete seine Santa Maria auch als Nao. Karacken hatten sowohl viereckige Rahsegel (vorne und in der Mitte) als auch dreieckige Lateinersegel (am hinteren Mast). Auch Vasco da Gama segelte mit mehreren Naos nach Indien. Naos wurden in Spanien und Portugal entwickelt.
Karacken waren also größer und schwerer als Karavellen. Sie wurden vor allem als Handels- und Kriegsschiffe eingesetzt.