Wie fanden sich die Seefahrer einst auf hoher See zurecht? Wenn nur das Meer zu sehen war, woran orientierten sie sich?
Koppelnavigation
Seit dem 15. Jahrhundert war die Koppelnavigation die wichtigste Methode der Orientierung auf See. Dabei wurden laufend die Richtung (der Kurs), die Geschwindigkeit und die Zeit bestimmt. Der Kurs wurde mit dem Kompass bestimmt, die Geschwindigkeit mit dem Log und die Zeit mit einer Sanduhr. Man verbindet (koppelt) also mehrere Methoden. Zusätzlich mussten Wind und Strömung mit berücksichtigt werden. So war es dann möglich, zu bestimmen, an welchem Ort man sich in etwa aufhielt.
Kompass
Der Kompass wurde von den Chinesen erfunden. Seit dem 12. Jahrhundert war er in Europa bekannt. Er wurde immer weiter verbessert. Bei klarem Himmel konnte man vorher schon feststellen, wo Norden war: Dort nämlich, wo der helle Polarstern stand. Mit dem Kompass konnte man nun aber auch bei bedecktem Himmel die Richtung bestimmen. Eine magnetische Nadel richtet sich am Magnetfeld der Erde aus und zeigt so Nord- und Südpol an. Daraus lassen sich dann alle Himmelsrichtungen bestimmen.
Log
Mit einem Log konnte man die zurückgelegte Strecke bestimmen. Man warf ein mit Blei beschwertes Holzbrett vom Schiff ins Wasser. Es blieb fast an der Stelle liegen, an der es aufs Wasser fiel. Nun rollte eine Leine ab, in die in bestimmtem Abstand Knoten geknüpft waren. Je schneller das Schiff also fuhr, umso schneller liefen die Knoten ab. Nach einer bestimmten Zeit - gemessen mit der Sanduhr, hier auch Logglas genannt - wurde die Leine eingeholt. Noch heute misst man die Schiffsgeschwindigkeit in Knoten - ein Knoten entspricht einer Seemeile pro Stunde und eine Seemeile ist 1852 Meter lang. Das Ergebnis des Messens wurde ins Logbuch eingetragen. So zeichnete man dann auf, wo das Schiff gefahren war.