Kompass, Log und Sanduhr - was ist Koppelnavigation?

      Was ist Koppelnavigation?

      Wie fanden sich die Seefahrer früher auf hoher See zurecht? Wenn nur das Meer zu sehen war, woran orientierten sie sich? Wie navigierte man in der Seefahrt? Navigation bedeutet, den Standort bestimmen zu können und den Kurs zu halten.

      Seit dem 15. Jahrhundert war die Koppelnavigation die wichtigste Methode der Orientierung auf See. Dabei wurden laufend die Richtung (der Kurs), die Geschwindigkeit und die Zeit bestimmt. Der Kurs wurde mit dem Kompass bestimmt, die Geschwindigkeit mit dem Log und die Zeit mit einer Sanduhr. Man verbindet (koppelt) also mehrere Methoden. Zusätzlich mussten Wind und Strömung mit berücksichtigt werden. So war es dann möglich, zu bestimmen, an welchem Ort man sich in etwa aufhielt.

      Erfindung des Kompass

      Der Kompass wurde von den Chinesen im 11. Jahrhundert erfunden. Sie nutzten zunächst eine schwimmende Kompassnadel. Seit dem 12. Jahrhundert war der Kompass dann in Europa bekannt. Er wurde nun immer weiter verbessert. Bei klarem Himmel konnte man schon vor seiner Erfindung feststellen, wo Norden war: Dort nämlich, wo der helle Polarstern stand. Die Orientierung anhand der Sterne nennt man auch astronomische Navigation.

      Mit dem Kompass konnte man nun aber auch bei bedecktem Himmel die Richtung bestimmen! Eine magnetische Nadel richtet sich am Magnetfeld der Erde aus und zeigt so Nord- und Südpol an. Daraus lassen sich dann alle Himmelsrichtungen bestimmen. Man kombinierte den Kompass dann auch bald mit der Windrose, also der Darstellung der Himmelsrichtungen.

      Um 1400 wurde eine trockene Kompassnadel, die sich auf einem Stift frei bewegen kann, mit der Windrose zusammen in ein Gehäuse eingebaut. So konnte man den Kompass fest auf einem Schiff einbauen. Leonardo da Vinci setzte sich für eine kardanische Aufhängung des Schiffskompasses ein. Dabei wird ein Gegenstand so in ein Gestell eingehängt, dass er sich immer wieder gerade ausrichtet, auch bei Wellengang.

      1534 begann man damit, die Kompasse kardanisch aufzuhängen. Das setzte sich bald in ganz Europa durch. Europäische Segelschiffe waren so besonders modern! Ihre Kompasse arbeiteten sehr genau.

      Log

      Mit einem Log konnte man die zurückgelegte Strecke bestimmen. Man warf ein mit Blei beschwertes Holzbrett vom Schiff ins Wasser. Es blieb fast an der Stelle liegen, an der es aufs Wasser fiel. Nun rollte eine Leine ab, in die in bestimmtem Abstand Knoten geknüpft waren. Je schneller das Schiff also fuhr, umso schneller liefen die Knoten ab.

      Nach einer bestimmten Zeit - gemessen mit der Sanduhr, hier auch Logglas genannt - wurde die Leine eingeholt. Noch heute misst man die Schiffsgeschwindigkeit in Knoten - ein Knoten entspricht einer Seemeile pro Stunde und eine Seemeile ist 1852 Meter lang. Das Ergebnis des Messens wurde ins Logbuch eingetragen. So zeichnete man dann auf, wo das Schiff gefahren war.