Leben im Alten Ägypten – Häuser, Alltag und Essen

Wohnen am Nil
Wichtig war wie an vielen anderen Orten der Welt in Ägypten das Wasser. Nur dort, wo es Wasser gab, konnten die Menschen auf Dauer überleben. Deshalb entstanden die meisten Dörfer am Nilufer oder dort, wo es eben eine Wasserstelle gegeben hat. Nicht direkt am Nil, denn ihr wisst ja, es gab da jedes Jahr Hochwasser und die Ägypter wollten natürlich nicht, dass ihre Häuser überschwemmt wurden. Die haben sie dann deshalb meist auf Anhöhen, also auf kleinen Hügeln, gebaut, in einiger Entfernung vom Nil.
Häuser im alten Ägypten

Die Häuser der reichen Menschen unterscheiden sich von denen der armen Menschen. Das war auch schon bei den Ägyptern so. So verfügten die Häuser der Reichen im Alten Ägypten oft über einen Garten oder einen Stall. Es gab so etwas wie Speisekammern und Wohnräume, die die Bewohner nach ihrem Geschmack gestalteten. Oft waren die Böden dann mit schönen Fliesen ausgelegt oder die Wände angemalt. Es gab sogar Badezimmer mit Toilettenspülung. Und stell dir vor, sogar Schwimmbäder.
Viele Häuser waren weiß bemalt?
Die Häuser der Armen sahen etwas anders aus. Sie waren einfach und zweckmäßig, hatten meist die Form eines Rechtecks und waren wegen der Sonne weiß bemalt. Das ist ja heute auch so in vielen südlichen Ländern. Da gab es einen Wohnraum und eine Küche und einen Schlafbereich. Bäder und Ställe hatten die einfachen Menschen nicht.
Viele schliefen auf dem Dach
Wichtig war das Dach eines Hauses, denn dort oben war es kühl, die Menschen waren geschützt und so haben die Ägypter, wenn es richtig heiß war, und das passierte oft, auf dem Dach geschlafen.
Gemeinsam waren allen ägyptischen Häusern die kleinen Fester. Da konnten dann die Sonnenstrahlen nicht durch und es blieb kühl. Nun ja, zumindest kühler als mit großen Fenstern. Und es konnten auch keine neugierigen Nachbarn reingucken.
Städte und Dörfer im Alten Ägypten

Hatten die Ägypter schon richtige Häuser oder lebten sie noch in Hütten? Lebten sie in Städten oder auf dem Land?
Viele Ägypter lebten als Bauern oder einfach von der Landwirtschaft. Sie pflanzten z.B. Getreide und Früchte an und haben das auf den Märkten eingetauscht. Geld gab es ja noch nicht. So lebten die meisten Menschen in Dörfern zusammen.
Die kleinen Häuser der Bauern bestanden aus Lehm- oder Schlammziegeln. Die wurden vorher in der Luft getrocknet. Die Ägypter, die in den Sumpfregionen im Nildelta wohnten, bauten ihre kleinen Häuschen auch manchmal aus Papyrus.
Wusstest du schon?
Die Ägypter machten ihr Feuer nicht mit Holz, sondern mit getrocknetem Kuhdung. Den mischten sie mit Stroh und Wasser zu kleinen Briketts. Praktisch, aber bestimmt nicht sehr angenehm im Geruch!
Was haben die alten Ägypter gegessen?
Eine ägyptische Küche war zweckmäßig eingerichtet. Ein Herdfeuer zum Kochen durfte natürlich nicht fehlen. Es gab kleine Backöfen und die Lebensmittel wurden in Tongefäßen aufbewahrt. Die Ägypter haben ihr Herdfeuer übrigens nicht mit Holz geschürt, denn Holz gab es ja nicht viel in Ägypten. Nein, sie verwendeten Dung, der ausreichend vorhanden war. Diesen Dung mischten sie mit Stroh und Wasser und fertigten eine Art von Briketts daraus. Wahrscheinlich hat das nicht so gut gerochen, wie du dir vorstellen kannst.
Rezeptidee: Fladenbrot wie im Alten Ägypten
Zutaten:
500 g Weizen- oder Gerstenmehl
250 ml Wasser
1 TL Salz
1 EL Honig (optional, als Süßungsmittel)
Zubereitung:
Mehl, Wasser, Salz (und Honig) zu einem festen Teig verkneten.
Den Teig in kleine Kugeln teilen und zu flachen Fladen formen.
Die Fladen auf einem heißen Backblech, in einer Pfanne ohne Öl oder direkt auf heißen Steinen backen, bis sie goldbraun sind.
So ähnlich haben auch die Ägypter ihr tägliches Brot gebacken – allerdings oft im Lehmofen und manchmal mit Sand im Teig, weil sie ihre Körner mit Steinmühlen gemahlen haben.
Küche im Alten Ägypten

Essen und Trinken waren im alten Ägypten wichtig. Leider sind uns keine Küchenrezepte erhalten geblieben, so dass wir uns auf Vermutungen stützen müssen, wenn wir Rezepte nachkochen wollten. Nahrung wurde gebacken, gekocht, gedämpft, gebraten oder gegrillt. Geräte und Geschirr wurden in alten Gräbern gefunden, u.a. Schüsseln, Töpfe, Wannen, Schöpflöffel und Siebe. Die ärmeren Ägypter benutzten Teller aus Lehm. Reichere Leute verwendeten Teller aus Bronze, Silber oder sogar aus Gold.
Aufgrund von Grabbeigaben wissen wir ein bisschen was über Essen und Trinken im alten Ägypten
Da man den Verstorbenen auch Lebensmittel mit ins Grab legte - sie sollten ja auch als Tote nicht hungern - haben wir auch hier Vorstellungen. Da es in Ägypten ja schon immer ziemlich heiß gewesen ist, haben sich manche Beigaben erhalten.
Doch auch die Erzählungen der alten Griechen helfen uns, den Speisen der Ägypter auf den Grund zu gehen. So informieren uns Beschreibungen von Griechen, die nach Ägypten reisten, eine bessere Vorstellung davon zu erhalten, was die alten Ägypter nun gegessen haben.
Brot und Bier waren die Grundnahrungsmittel der alten Ägypter
Ohne Brot und Bier ging gar nichts. Diese wichtigen Grundnahrungsmittel wurden den Ägyptern auch oft als Lohn ausgezahlt.
Zusammenfassung – Alltag am Nil
Das Leben im Alten Ägypten war vom Nil bestimmt. Er gab Wasser, fruchtbares Land und Nahrung. Ob in einfachen Lehmhäusern oder in prachtvollen Villen – Brot und Bier waren für alle gleich wichtig.
Wir fragen, du antwortest!
1. Wie lebten die Menschen im Alten Ägypten am Nil?
Die meisten Ägypter wohnten in Dörfern nahe des Nil. Der Fluss brachte fruchtbares Land, aber auch Hochwasser, deshalb baute man die Häuser etwas erhöht.
2. Wie sahen die Häuser im Alten Ägypten aus?
Reiche Ägypter lebten in großen Häusern mit Gärten, Vorratsräumen und Bädern, während die Armen einfache Lehmziegelhäuser mit wenigen Räumen hatten.
3. Was aßen die Menschen im Alten Ägypten?
Grundnahrungsmittel waren Brot und Bier. Dazu gab es Gemüse, Obst, Fisch und manchmal Fleisch.
4. Gab es Unterschiede zwischen reichen und armen Ägyptern beim Wohnen und Essen?
Ja! Reiche hatten bemalte Wände, schöne Böden und feines Geschirr, während arme Menschen sehr einfach lebten und Teller aus Lehm benutzten.
5. Warum waren Brot und Bier so wichtig im Alltag der Ägypter?
Brot und Bier waren nicht nur Nahrung, sondern auch Bezahlung für Arbeiter. Ohne sie hätte niemand überleben können.