Frisuren im Alten Ägypten

Schön mit Perücke und Schmuck
Wenn wir heute an das Alte Ägypten denken, stellen wir uns oft Menschen mit glatten, stumpf abgeschnittenen Haaren vor. Doch wie bei unserer Mode heute änderte sich auch im alten Ägypten der Geschmack: Was in einer Epoche modern war, konnte später schon wieder „out“ sein.
Egal ob arm oder reich – die Frisur war wichtig. Dabei sahen Frauen, Männer, Mädchen und Jungen oft ganz unterschiedlich aus. Reiche Ägypterinnen und Ägypter konnten sich aufwendige Frisuren leisten, ärmere mussten mit ihrem eigenen Haar auskommen. Bei den reicheren Frauen waren Perücken besonders beliebt
Perücken waren der letzte Schrei!
Das meiste über ägyptische Frisuren wissen wir wieder aus den Grabbeigaben. Die Ägypter wollten auch im Jenseits schön sein und so wurden den Toten auch Kämme und Haarnadeln beigegeben, so dass sie den Göttern in Schönheit begegnen konnten. Die tollen Frisuren dieser Ägypter waren allerdings meist nicht echt, sondern aufwändig hergestellte Perücken. Für die Frisuren wurde oft Menschenhaar verwendet oder auch Fasern aus verschiedenen Pflanzen. Die Ägypter hatten sogar einen eigenen Beruf dafür, den Perückenmacher.
Wie trugen Jungen ihre Haare?
Besonders lustig sehen die Frisuren von Jungen oder auch jungen Männern aus. Sie waren meist kahl geschoren, trugen aber an der Seite eine lange Haarlocke. Überhaupt bevorzugten die Männer meist kurze Haare. Nun ja, bei der Hitze gut zu verstehen. Manche hatten auch noch einen kleinen Schnurrbart, auch das gab es oder einen kleinen Bart am Kinn. Das galt wohl als schick bei den Ägyptern.
Die Lieblingshaarfarbe der Ägypter war Blond!
Die Perücken waren auch ein Zeichen von Reichtum, so dass diese Frisuren meist nur die reichen Ägypter trugen. Auch die Haare wurden wie der ganze Körper mit Ölen und mit Salben gepflegt oder mit Parfum besprüht. Also die Reichen konnten sich kostbare Perücken leisten, die ärmeren Ägypter mussten dann ihr eigenes Haar verschönern. Wusstet ihr, dass die Lieblingshaarfarbe der Ägypter blond gewesen ist? Viele Ägypter haben sich die Haare dann auch blond gefärbt oder nach dem Waschen in der Sonne bleichen lassen. Auch Spangen und Bänder wurden gerne zur Verschönerung verwendet.
Wie trugen Mädchen ihre Haare?
Im Gegensatz zu den Jungen, die meist eine kahl geschorene Jugendlocke trugen, hatten die Mädchen im Alten Ägypten oft längere Haare. Diese wurden zu Zöpfen geflochten oder offen getragen. Besonders beliebt war ein langer Zopf, der im Nacken oder an der Seite herabhing.
Reichere Familien schmückten die Frisuren der Mädchen mit Bändern, Perlen oder kleinen Spangen. So wirkten die Haare nicht nur ordentlich, sondern auch schön. Mit zunehmendem Alter übernahmen die Mädchen dann die Frisuren der Frauen, trugen also glatte Haare oder sogar Perücken.
So könnten die Frisuren der Ägypter ausgesehen haben:
Haare bei Pharaonen und Priestern
Der besondere Bart der Pharaonen
Die Pharaonen hatten eine ganz besondere „Frisur“: den zeremoniellen Kinnbart. Dieser Bart war oft gar nicht echt, sondern wurde aus Metall oder geflochtenen Haaren hergestellt und mit einem Band am Kopf befestigt. Er war ein Zeichen der Macht und sollte die Verbindung des Pharaos zu den Göttern zeigen. Auch Königinnen, wie Hatschepsut, trugen manchmal diesen zeremoniellen Bart, wenn sie wie ein Pharao dargestellt wurden.
Priester ohne Haare
Die Priester im Alten Ägypten rasierten sich nicht nur den Kopf, sondern oft den ganzen Körper kahl. Sie wollten damit Reinheit zeigen, denn sie hatten im Tempel eine wichtige Aufgabe: den Göttern zu dienen. Mit Haaren am Körper hätten sie als „unrein“ gegolten. Deshalb trugen sie weder Perücken noch Schmuck im Haar – ganz anders als die reichen Ägypterinnen und Ägypter.