
Kunst im Alten und im Mittleren Reich - der strenge Herrscher
In den Darstellungen des Alten und Mittleren Reiches sehen die Pharaonen fast immer sehr streng und starr aus. Sie lächeln kaum, die Gesichter wirken ernst und unnahbar.
Das sollte zeigen: Der Pharao ist ein mächtiger Herrscher und steht über allen Menschen.
Ein gutes Beispiel ist die Statue des Pharao Djoser. Sein Gesichtsausdruck ist streng und wirkt fast grimmig – genau so, wie man sich einen Herrscher vorstellen sollte, den niemand anzweifeln darf. Auf dem Foto kannst du das gut sehen.
Kunst im Neuen Reich – lebendiger und menschlicher

Im Neuen Reich änderte sich die Kunst. Die Pharaonen wurden lebendiger und freundlicher dargestellt. Arme, Beine und Gesichter wirkten beweglicher, manche Herrscher sah man sogar lächeln.
Das lag auch daran, dass Ägypten Kontakt zu anderen Ländern hatte. Durch Eroberungen und Handel kamen neue Ideen ins Land, die die Kunst beeinflussten.
Die Amarna-Zeit – Echnaton und seine Familie
Eine ganz besondere Zeit war die Herrschaft von Pharao Echnaton. Er gründete eine neue Hauptstadt namens Amarna – und auch die Kunst dieser Zeit sieht ganz anders aus.
Die Figuren wirken oft lang und schmal, fast so, als ob die Körper zerfließen würden. Manche finden das heute ein bisschen seltsam, aber es war damals Absicht.
Das wirklich Neue war: Echnaton ließ sich mit seiner Frau Nofretete (Nefertiti) und seinen Töchtern darstellen. Zum ersten Mal zeigte man den Pharao nicht nur als Herrscher, sondern auch als Vater und Familienmensch.
So enge Familienszenen gibt es nur aus der Amarna-Zeit – vorher und nachher verschwanden sie wieder.
Bedeutung der Darstellung des Pharaos
Die Darstellung der Pharaonen erzählt uns viel über das Alte Ägypten:
- Im Alten Reich waren die Herrscher mächtig und streng.
- Im Neuen Reich wirkten sie lebendiger und nahbarer.
- Und in der Amarna-Zeit stand plötzlich das Familienleben im Mittelpunkt.
So können wir heute an den Bildern ablesen, wie sich die Vorstellungen von Herrschaft und Leben über 3000 Jahre hinweg verändert haben.