Die ägyptischen Götter – viele Götter, viele Geschichten

Polytheismus – warum die Ägypter viele Götter hatten
Die Ägypter verehrten ihre Götter. Das Leben der Menschen wurde von dieser Götterverehrung bestimmt. Die Götter, an die die alten Ägypter glaubten, waren anders als unsere Gottesvorstellungen heute. Auch anders als bei den Christen und Juden oder den Muslime. Warum? All diese Religion verehrten nur einen Gott. Die Ägypter glaubten - wie auch die Griechen und Römer - an sehr viele Götter. Diese Götter spielten im Leben der alten Ägypter eine wichtige Rolle.
Mischwesen und Tiergestalten
Viele ägyptische Götter wurden als Mischwesen dargestellt: halb Mensch, halb Tier. Manche hatten Tierköpfe wie der Falke Horus oder der Schakal Anubis. Andere erschienen ganz als Tiere, zum Beispiel die Katzengöttin Bastet.
Tempel für die Götter
Für ihre Götter errichteten die Ägypter Tempel. Doch jeder Gott wohnte dann in seinem eigenen Tempel. Die Ägypter glaubten auch, die Götter würden über ihr Leben wachen und stimmten sie deshalb durch Gaben und Geschenke freundlich. Das glaubten sie jedenfalls.
Leben nach dem Tod
Viele ägyptische Götter verbanden die Menschen mit dem Jenseits. So herrschte schon bei den alten Ägyptern die Vorstellung, dass die Toten ins Totenreich einziehen würden. Wenn sie sich während ihres Lebens gut verhielten und die Götter ehrten, dann sei ihnen ein gutes Leben nach dem Tode vorhergesagt. Die Vorstellung gibt es ja auch in anderen Religionen.
Weil die Ägypter an viele Götter glaubten, nennt man ihre Religion auch polytheistisch. Hier findest du einige ägyptische Götter:
Götter Ägypten: die wichtigen Götter im Überblick




Osiris
Osiris war der Gott des Jenseits, denn er führte den Vorsitz im Totengericht. Er wurde meist wie ein Pharao mit Krone, Krummstab und Geißel dargestellt. Osiris war Ehemann der Isis und Vater des Horus und Bruder des Seth. Mehr über Osiris erfährst du auch hier.
Amun-Re
Der Sonnengott Amun-Re war für die Ägypter der Schöpfer der Welt. Er wurde mit einem Falkenkopf und einer Sonnenscheibe dargestellt. Amun-Re wurde im Neuen Reich zum Hauptgott.
Hathor
Hathor war die Göttin der Liebe. Sie war oft in Gestalt einer Kuh mit einer Sonnenscheibe zwischen den Hörnern auf Bildern zu sehen.
Isis
Isis war die Frau von Osiris. Sie war Vorbild für alle Mütter und Schutzherrin der Kinder. Isis erkennst du an einer Thron-Hieroglyphe auf dem Kopf.
Anubis
Anubis galt als Gott der Einbalsamierung und überwachte im [Totengericht] den Wiegevorgang der inneren Organe. Er ist an dem Schakalkopf zu erkennen. Schakale besuchten früher die Friedhöfe, deshalb brachten die Ägypter sie mit dem Begräbnissen in Verbindung.
Horus
Horus war der Sage nach der Sohn von Isis und Osiris. Er wurde als Falke dargestellt und trug die doppelte Königskrone. Horus war auch der Schutzgott des Pharaos. Jeder Pharao wurde als "lebendiger Horus" verehrt.
Chnum
Chnum hat die Gewalt über die Stromschnellen des Nils. Auf sein Wort hin erhob sich der Nilgott Hapi und überflutete das Land. So stellten sich das die Ägypter vor.
Bastet
Die Katzengöttin Bastet war die Tochter des Sonnengottes Re. Bastet wird als Frau mit Tierkopf oder aber als ganzes Tier dargestellt. Als Göttin der Fruchtbarkeit und der Liebe ist Bastet auch die Beschützerin der Schwangeren. Sie ist auch Göttin der Freude, des Tanzes, der Musik und der Feste. Ursprünglich besaß sie sowohl zornige als auch sanfte Eigenschaften. Im Laufe der Zeit wurde das wütende Wesen an die Göttin Sachmet abgegeben, die zum Schatten, zur zerstörerischen Seite von Bastet wird.
Warum „komische Verwandtschaften“?
Die ägyptischen Götter waren oft eng miteinander verwandt – und das wirkt aus heutiger Sicht etwas „komisch“.
Isis und Osiris waren Geschwister und gleichzeitig ein Ehepaar.
Ihr Sohn Horus kämpfte später gegen seinen Onkel Seth, den Bruder von Osiris.
Auch andere Götterfamilien, wie die Enneade von Heliopolis, zeigen enge Verbindungen zwischen Brüdern, Schwestern und Kindern.
Für die alten Ägypter war das normal – für uns klingt es heute aber ungewöhnlich. Deshalb spricht man von den „komischen Verwandtschaften“ der ägyptischen Götter.
Götterfamilien und die Enneade von Heliopolis
Die ägyptischen Götter waren oft in Familien miteinander verbunden. Deshalb nennt man ihre Beziehungen manchmal auch „komische Verwandtschaften“. Eine besonders bekannte Götterfamilie war die Enneade von Heliopolis, die aus neun Gottheiten bestand.
Zur Enneade gehörten:
- Atum, der Schöpfergott
- seine Kinder Schu (Luft) und Tefnut (Feuchtigkeit)
- deren Kinder Geb (Erde) und Nut (Himmel)
- und schließlich ihre Kinder Osiris, Isis, Seth und Nephthys
Diese Götter bildeten zusammen eine große Sippe, die viele wichtige Geschichten der ägyptischen Mythologie prägte – vor allem die Geschichte von Osiris, Isis, Horus und Seth, die um Macht, Tod und Wiedergeburt kreist.
Fragen zu den ägyptischen Göttern
Wie viele Götter hatten die Ägypter?
Sehr viele – in jeder Region gab es eigene Gottheiten.
Warum hatten die ägyptischen Götter Tierköpfe?
Weil die Ägypter bestimmte Eigenschaften mit Tieren verbanden, zum Beispiel Stärke mit dem Falken oder Wachsamkeit mit dem Schakal.
Wer war der wichtigste Gott?
Das änderte sich im Laufe der Zeit. Im Neuen Reich war Amun-Re der Hauptgott.
Welche Göttin war besonders beliebt?
Die Göttin Isis war eine der beliebtesten, weil sie als Mutter und Beschützerin galt.
Ausmalbilder
Vielleicht magst du die Götter mal ausmalen? Hier erhältst du einige Malvorlagen an die Hand. Viel Spaß dabei