Die Ägypter waren kein kriegerisches Volk
Ägypten war das stabilste Reich, das je in der Geschichte existierte und dies mit kurzen Unterbrechungen über 3000 Jahre. Es war einer der wenigen Staaten der Welt, die aus eigener Kraft heraus entstanden sind und nicht durch fremde Einflüsse. Anders als die Römer oder Griechen wollten die Ägypter kein Weltreich erobern. Auch wenn sich Ägypten zu einem späteren Zeitpunkt über seine Grenzen ausdehnte, die Ägypter waren kein kriegerisches Volk und hielten nicht so viel von Eroberungen fremder Länder. Von Ausnahmen einmal abgesehen. So siehst du auf der Ägyptenkarte, dass sich die Ausdehung des Reiches eigentlich fast nur nach in den Süden erstreckte und auch veränderte.
Der König war am wichtigsten für die Ägypter
Für die Ägypter war Ägypten der "Nabel der Welt", der Mittelpunkt ihres Lebens. Im Ausland zu sterben, war für einen Ägypter eine schlimme Vorstellung. Ägypten war eine Monarchie, nur der König selbst hatte die Staatsgewalt. Der König hatte sein Land nach innen zu versorgen, nach außen zu verteidigen und musste auch die Verbindung zur Götterwelt pflegen. Er hatte also ganz schön viel Verantwortung für sein Volk.
Wie lässt sich ein so großes Reich verwalten?
Das war nur dadurch möglich, dass Ägypten in einzelne Verwaltungsbezirke eingeteilt wurde und zwar schon sehr früh. Die bezeichnete man dann als "Gaue". Auf der Karte oben siehst du an den roten Strichen, wie weit sich ein Gau immer erstreckte. Ein Gau wurde von einem Gauvorsteher regiert. Jeder Gau hatte ein eigenes Gauzeichen und einen eigenen Gott. In der Länge umfassten die Gaue immer so ca. 30 bis 40 Kilometer, die Breite war dann davon abhängig, wie breit das Niltal in den jeweiligen Gebieten gewesen ist.
Wurden die Gaufürsten stärker, dann schwand meist der Einfluss des Pharaos. Später wurden die Gaue immer bedeutungsloser, aber an der Bezeichnung "Gau" hielt man in Ägypten fest. Später wurden die Gaufürsten durch Militärbeamte ersetzt, die den Rang eines Bürgermeisters einnahmen.