Hatte das Handwerk in Ägypten "goldenen Boden"?

      Handwerker waren im Alten Ägypten sehr angesehen

      Vielleicht kennst du den Spruch "Handwerk hat goldenen Boden?" Das bedeutet, dass es sich lohnt, als Handwerker zu arbeiten. Das war auch in Ägypten schon so. Auf dem linken Foto siehst du ägyptische Handwerker beim Hausbau.

      Welche Berufe gab es im alten Ägypten?

      Die Handwerker wurden in Ägypten sehr geachtet und die Menschen schätzten den Beruf des Handwerkers. Oft vererbte der Vater seinen handwerklichen Beruf an den Sohn. Juweliere, Goldschmiede, Edelsteinschleifer, Schmiede, Waffenschmiede, Hersteller von Metallgefäßen, Töpfer, Steingefäßbohrer, Tischler, Wagenmacher, Zimmerleute, Stein- und Holzbildhauer waren wichtige Berufe. Sie spielten auch beim Bau der Pyramiden eine bedeutende Rolle. Und beim Bau der Pyramiden zu helfen, war eine für einen Ägypter große Ehre.

      Die Handwerker waren so wichtig, weil sie Dinge herstellten, die Menschen zum Leben gebrauchen konnten. Die meisten Handwerker arbeiteten in den Werkstätten der Paläste. Reiche Adelige beschäftigten ebenfalls Handwerker.

      Eigene Werkstätten hatten die wenigsten Handwerker in ihren Dörfern und Städten.

      Liste der Berufe im alten Ägypten

      Zu den wichtigsten Berufen im alten Ägypten zählten folgende:

      Schreiner:
      Sie bauten Möbel, Boote und Särge. Holz war sehr wertvoll, weil es meist aus anderen Ländern importiert werden musste.

      Steinmetze:
      Sie arbeiteten an Tempeln, Statuen und Gräbern. Ihre Arbeit war schwer und verlangte viel Geduld und Genauigkeit.

      Schmiede:
      Aus Kupfer und später Bronze fertigten sie Werkzeuge, Waffen und Schmuck. Metall war kostbar und daher ein Zeichen von Reichtum.

      Töpfer:
      Sie stellten Gefäße her, die im Alltag und bei religiösen Zeremonien gebraucht wurden.

      Weber:
      Sie webten feine Leinenstoffe für Kleidung, Bettdecken und Mumienbinden.

      Schreiber:
      Auch wenn sie kein typisches Handwerk ausübten, waren sie für die Organisation der Arbeit in Werkstätten und beim Bau wichtig.

      Werkstätten und Auftraggeber

      Die meisten Handwerker arbeiteten nicht selbstständig, sondern in Werkstätten der Paläste oder Tempel. Dort stellten sie Gegenstände für den Pharao, Adelige oder Priester her.
      Nur wenige Handwerker besaßen eigene Werkstätten in den Städten oder Dörfern.

      Beim Bau der Pyramiden und Tempel arbeiteten viele Handwerker zusammen. Das galt als große Ehre – wer beim Bau helfen durfte, wurde sehr geschätzt.

      Künstler und Handwerker im Alten Ägypten

      Im alten Ägypten gab es nicht viele Metalle, deshalb war Holz eines der wichtigsten Materialien. Es wurde zum Bau von Möbeln, Türen oder Booten verwendet – und oft aus dem Libanon oder Nubien eingeführt.

      Auch Tierhäute spielten eine Rolle: Daraus fertigte man Sandalen, Gürtel, Sitzbezüge und Spiegelrahmen.
      Ebenso beliebt waren Körbe, geflochten aus Schilf, Palmblättern oder Binsen. Sie dienten zum Aufbewahren und Transportieren von Waren.

      Für die Ägypter war Qualität sehr wichtig – Handwerker sollten ihre Arbeit sorgfältig und schön ausführen. Übrigens: Es gab keinen Unterschied zwischen Künstlern und Handwerkern, die Hieroglyphe für beide war dieselbe!

      Wie lebten Handwerker?

      Viele Handwerker lebten mit ihren Familien in eigenen Arbeitersiedlungen, zum Beispiel in Deir el-Medine. Dort wohnten die Männer, die die Königsgräber im Tal der Könige bauten. Sie bekamen Lohn, Essen und Kleidung vom Staat – und waren stolz auf ihre Arbeit.

      Was weißt du über das Handwerk im Alten Ägypten?

      1. Warum war das Handwerk im Alten Ägypten so wichtig?
      Weil Handwerker alles herstellten, was die Menschen zum Leben brauchten – von Werkzeugen über Möbel bis zu Tempeln und Schmuck.

      2. Welche Berufe gehörten zu den wichtigsten Handwerksberufen?
      Zum Beispiel Töpfer, Schmiede, Schreiner, Steinmetze und Weber.

      3. Wo arbeiteten die meisten Handwerker?
      Die meisten arbeiteten in den Werkstätten der Paläste oder Tempel – nur wenige hatten eigene Werkstätten.

      4. Mit welchen Materialien arbeiteten die Handwerker?
      Sie nutzten Holz, Stein, Ton, Kupfer, Bronze, Leder und Pflanzenfasern wie Schilf oder Palmblätter.

      5. Warum war Holz im Alten Ägypten so wertvoll?
      Weil es in Ägypten nur wenig gutes Holz gab und man es oft aus anderen Ländern einführen musste.

      6. Was bedeutete gute Handwerkskunst für die Ägypter?
      Gute Arbeit war den Ägyptern sehr wichtig – Qualität und Sorgfalt galten als Zeichen von Ehre und Stolz.