Wusstest du schon?
Damit die Samen gut in die Erde kamen, ließ man Schweine und Schafe über die Felder laufen. Sie trampelten die Körner fest – so konnte der Nilboden sie nicht wieder fortspülen.
Ohne den Nil kein Leben: Ackerbau in Ägypten
Der Nil war das Herz Ägyptens. Jedes Jahr trat er über die Ufer und überflutete das Land. Wenn sich das Wasser wieder zurückzog, blieb eine Schicht aus fruchtbarem Nilschlamm zurück. Diese nährstoffreiche Erde machte den Ackerbau im Alten Ägypten erst möglich.
Die Bauern konnten darauf leicht pflügen, säen und ernten. Ohne den Nil hätten die Menschen in Ägypten kaum überlebt – deshalb verehrten sie ihn sogar als Gott.
Arbeit auf dem Feld
Nach der Überschwemmungszeit begann die eigentliche Arbeit: Die Bauern pflügten den Boden mit einfachen Holzpflügen, die von Kühen oder Ochsen gezogen wurden. Dann wurde der Samen mit der Hand ausgestreut.
Damit die Körner auch wirklich in die Erde gelangten, ließ man Schweine oder Schafe über das Feld laufen. Sie trampelten den Samen fest – das sah vielleicht lustig aus, war aber sehr wirkungsvoll!
Auf den Wandmalereien in den Grabkammern kann man diese Szenen gut erkennen: Bauern beim Säen, Tiere beim Stampfen und Frauen, die beim Hacken helfen.
Frauen auf dem Feld
Nicht nur Männer, auch Frauen arbeiteten bei der Aussaat und Ernte mit. Sie sammelten Körner, bündelten Ähren und bereiteten die Mahlzeiten für die Arbeiter vor. Die ganze Familie half mit, denn vom Erfolg der Ernte hing das Überleben im nächsten Jahr ab.
Die Kuh – das wichtigste Nutztier
Unter allen Tieren war die Kuh die wichtigste Helferin der Ägypter. Sie zog den Pflug, gab Milch und Fleisch und diente als Opfertier für die Götter. Manche Kühe galten sogar als heilig, besonders die Kuhgöttin Hathor, die als Schützerin der Liebe und Fruchtbarkeit verehrt wurde.
Auch der Reichtum eines Bauern wurde an der Zahl seiner Tiere gemessen. Zu Beginn jedes Jahres kamen Beamte auf die Felder, um das Vieh zu zählen. Je mehr Tiere jemand besaß, desto mehr Steuern musste er zahlen – in Form von Getreide oder Vieh.
Die Erntezeit
Wenn das Getreide reif war, begann die Erntezeit. Die Bauern schnitten die Ähren mit Stein- oder Kupfersicheln ab und banden sie zu Bündeln. Nach dem Dreschen wurde das Korn gesiebt und gemahlen, bis feines Mehl daraus wurde – die Grundlage für Brot und Bier, die wichtigsten Lebensmittel der Ägypter.
Was wir heute wissen
Viele dieser Arbeiten sind auf den Grabmalereien und Modellen erhalten geblieben. Sie zeigen uns ganz genau, wie die Menschen in Ägypten den Acker behandelten, Tiere hielten und ernteten – vor über 4000 Jahren!
So können wir heute verstehen, dass die Bauern die wahren Versorger des Landes waren – ohne sie hätte selbst der Pharao nichts zu essen gehabt.
Was weißt du über den Ackerbau im Alten Ägypten?
1. Warum war der Nil für die ägyptischen Bauern so wichtig?
Weil er jedes Jahr über die Ufer trat und fruchtbaren Schlamm hinterließ, auf dem die Bauern Getreide anbauen konnten.
2. Welche Arbeiten mussten die Bauern auf dem Feld erledigen?
Sie pflügten den Boden, säten den Samen, hackten das Unkraut und ernteten das Getreide – meist mit Hilfe der ganzen Familie.
3. Welche Tiere halfen bei der Feldarbeit?
Kühe zogen die Pflüge, und Schweine oder Schafe trampelten die ausgesäten Samen in die Erde.
4. Warum war die Kuh das wichtigste Tier der Ägypter?
Sie lieferte Milch und Fleisch, half beim Pflügen und galt sogar als heilig. Manche Kühe wurden als Symbol der Göttin Hathor verehrt.
5. Wie wussten die Beamten, wem welche Tiere gehörten?
Einmal im Jahr zählten sie das Vieh der Bauern. Danach mussten die Bauern Steuern zahlen – oft in Getreide oder Tieren.
6. Was passierte nach der Ernte?
Das Getreide wurde getrocknet, gedroschen und gemahlen. Daraus machten die Ägypter Brot und Bier – ihre wichtigsten Nahrungsmittel.