Der Nil und sein Hochwasser
Der griechische Schriftsteller Herodot, von dem wir viel über Ägypten wissen, hat einmal gesagt "Ägypten ist ein Geschenk des Nils". Das stimmt auch so, weil kein Mensch in diesem Wüstenland hätte überleben können, wäre der Nil nicht einmal im Jahr über seine Ufer getreten. Unsere Flüsse wie der Rhein oder die Elbe machen das auch manchmal, das findet dann keiner gut. Auch heute noch kann es zu schlimmen Hochwasser-Katastrophen kommen.
Die Ägypter freuten sich auf das Hochwasser
In Ägypten freuten sich die Menschen über das Hochwasser. Für die Dauer von etwa drei bis vier Monaten, im Regelfall Ende Juli bis Ende Oktober unseres Kalenders, verwandelte sich das Niltal von einer Fluss- in eine Seenlandschaft. Da mittlerweile allerdings große Staudämme und viele Kanäle errichtet wurden, hat sich das heute aber geändert.
Zu viel oder zu wenig Wasser
Zur Zeit der Pharaonen, aber auch vorher und nachher, konnten die Menschen sich nicht darauf verlassen, dass das mit dem Hochwasser so klappte, wie sie es brauchten. Manchmal war der Wasserstand nicht hoch genug oder der Fluss hat sich zu schnell zurückgezogen und es kam nicht ausreichend Wasser auf die Äcker. Manchmal war der Wasserstand auch zu hoch und die Wassermassen zu schnell. Dann kam es zu schrecklichen Hungersnöten, weil die Menschen nicht genug anbauen konnten und zu wenig zu essen hatten. Viele Menschen wurden krank oder mussten sogar sterben. In Ägypten sprach man dann auch von mageren und von fetten Jahren.
Was ist ein Nilometer?
Um die Fluten des Nils besser kontrollieren zu können, haben die Ägypter ein Netz von Deichen und Kanälen geschaffen. Hier kam dann das so genannte Nilometer zum Einsatz. Dieses bestand aus einem tiefen Schacht, in den Treppen hinab führten. Während des Hochwassers flutete der Schacht und anhand der Markierungen konnten die Ägypter den Wasserstand ablesen. So bestimmten die Ägypter sogar die Höhe der Steuern, die zu zahlen waren. Denn je nach Höhe der Nilflut wurde berechnet, wie fruchtbar im kommenden Jahr die Felder und deren Ertrag sein würden.