Die Mutter aller Seidenraupen kommt aus China!

    Wie wird chinesische Seide hergestellt?

    Einer der ältesten Artikel, die aus China exportiert also ausgeführt wurden, war die Seide. Weißt du, wie chinesische Seide hergestellt wird? Seide ist das Produkt der Raupe des Seidenspinners. Das ist ein graugelber Nachtschmetterling. Und dessen Raupe liebt es, die Blätter des Maulbeerbaums zu fressen. Den Seidenfaden erzeugt die Raupe durch zwei Spinndrüsen. Diese sind rechts und links an ihrem Körper zu finden. An der Unterlippe der Larve ist dann der Spinnapparat.

    Das Geheimnis der Seidenraupen ist viele 1000 Jahre alt

    Die "Kinderstube" der Raupen beginnt immer im Frühjahr. Den Raupen geht es hierbei ziemlich gut, denn sie werden in einem besonderen Raum gut gehütet, gehegt und gepflegt. Vor allem erhalten sie die leckeren Blätter des Maulbeerbaums als Futter, damit sie wachsen und gedeihen. 30 Tage, nachdem die Raupen dann geschlüpft sind, wickeln sie einen aus über 20 000 Windungen bestehenden Kokon. Normalerweise würden sie diesen Kokon sprengen. Aber das wäre verhängnisvoll. Deshalb wurden sie in kochendes Wasser geworfen, was für eine Raupe leider absolut tödlich ist. Durch das Erhitzen löst sich der Klebstoff, der die Fäden zu einem Kokon zusammenfügt. Jetzt kann der der innere Faden aufgewickelt werden. 700 bis 900 Meter war dieser lang und das ist dann die Rohseide, die weiter verarbeitet wird.  Um 250 Gramm Seidenfaden zu erhalten, werden um die 3000 Kokons, das entspricht etwa einem Kilogramm, benötigt. Und dieses Geheimnis hüteten die Chinesen über viele hundert Jahre.

    Die Vorfahren unserer Seidenraupen stammen aus China

    Es soll eine chinesische Prinzessin gewesen sein, die im 5. Jahrhundert n. Chr. gegen ihren Willen weit weg verheiratet wurde. Sie war in ihrem Heimatland Luxus gewöhnt und wollte auch in der Ferne nicht darauf verzichten. So schmuggelte sie in ihrer Hochsteckfrisur, so erzählt man sich, Raupen und Maulbeersamen aus dem Land. Im 6. Jahrhundert n. Chr. schmuggelten dann auch zwei Mönche Eier und Samen nach Byzanz. Sie wussten auch, wie die Seide produziert wurde und verbreiteten das Wissen in ihrer Heimat. Von dort aus breitete sich die Seitenraupenzucht über ganz Europa aus. Du musst dir vorstellen, dass alle Raupen des Seidenspinners in Europa von diesen geklauten Ursprungsraupen abstammen.