
Was fand man in Lothal?
Die Stadt Lothal gehörte neben Harappa und Mohenjo-Daro zu den wichtigsten Städten der Induskultur. Hier wurde der älteste bekannte Kai gefunden.
Während der Ausgrabungen von 1955 bis 1960 entdeckten die Archäologen die Siedlung und das Hafengelände. Der Hafen stand über einen Kanal mit dem Fluss Sabarmati in Verbindung. Ein Anlegeplatz, also ein Kai, war über eine Rampe mit einem Lagerhaus verbunden.

Ein moderner Hafen für Passagier- und Transportschiffe
Der Hafen von Lothal lag abseits der zentralen Strömung, damit sich dort keine Ablagerungen bildeten. Man vermutet, dass die Menschen sich damals schon sehr gut mit den Gezeiten ausgekannt haben müssen. Der Lauf des Flusses Sabarmati war sehr wechselhaft und es bedurfte guter Kenntnisse, um solch einen Hafen zu errichten. Im Hafen von Lothal konnten weltweit zum ersten Mal Passagier- und Transportschiffe anlegen.


Perlen und Siegel aus Lothal

Das Zentrum der Perlenindustrie war in Lothal. Perlen von dort hat man in Kisch und Ur im damaligen Mesopotamien gefunden. Perlen müssen also sehr begehrt gewesen sein, wenn sie so weit transportiert wurden.
Schon während der Induskultur waren die Methoden der Perlenherstellung so forschrittlich, dass sie in den folgenden4000 Jahrennicht verändert wurden. Teilweise werden sie noch heute verwendet. Besonders die doppeläugigen Perlen aus Achat, goldbedeckte Perlen aus Jaspis sowie die Karneol-Perlen galten als Spezialitäten von Lothal.
Neben Perlen wurden in Lothal auch Siegel hergestellt. Insgesamt wurden hier 213 Siegel gefunden. Sie gelten als wahre Meisterwerke der Gravur in Stein. Auf den Siegeln sind Bullen mit kurzen Hörnern, Bergziegen, Tiger und andere, zusammengesetzte Tiere zu sehen.
