Mohenjo-Daro

      Was ist Mohenjo-Daro?

      Mohenjo-Daro ist der Name einer der Städte der Induskultur. Sie wurde später als Harappa wieder entdeckt und ist besser erhalten. Beide Städte haben Ähnlichkeiten, zeigen aber auch einige Unterschiede.

      Mohenjo-Daro liegt im unteren Industal direkt am westlichen Ufer des Indus. Heute gehört sie zu Pakistan. Besiedelt war sie zwischen 2600 und 1800 v. Chr. Sie war eines der Zentren der Induskultur, vielleicht sogar die wichtigste Siedlung. Ihr Name bedeutet übersetzt “Hügel der Toten”. Das ist aber der moderne Name. Wie ihre Bewohner sie nannten, wissen wir nicht. Hier lebten bis zu 40.000 Menschen.
       

      Wie sah es in Mohenjo-Daro aus?

      Wie Harappa war auch Mohenjo-Daro eine zweigeteilte Stadt. Es gab eine Wohnstadt und westlich davon eine Art Festung, eine Zitadelle. Sie wurde auf einer Plattform errichtet, die künstlich gebaut wurde aus Erde und Ziegeln. Die Zitadelle war 400 mal 200 Meter groß.

      Der Aufbau der Unterstadt erfolgte wie in Harappa schachbrettartig. Hauptstraßen verliefen in Nord-Süd-Richtung, kleinere Nebenstraßen in Ost-West-Richtung. So entstanden Häuserblocks, in denen die Menschen lebten. Die Häuser besaßen einen Innenhof, um den herum die Zimmer angeordnet waren. Es gab Toiletten in den Häusern, die über Röhren aus Ton an die Kanalisation angeschlossen waren.

      Die Stadt besaß einen zentralen Marktplatz mit einem großen zentralen Brunnen. Einzelne Haushalte oder Haushaltsgruppen bezogen ihr Wasser aus kleineren Brunnen. Insgesamt hat man rund 700 Brunnen gefunden! Abwasser wurde in überdachte Abwasserkanäle entlang der Hauptstraßen geleitet.

      Bei den Ausgrabungen in Mohenjo-Daro, die in den Jahren von 1922 bis 1927 stattfanden, wurde in der Zitadelle auch das “Große Bad” gefunden. In einer 30 mal 60 Meter großen Anlage befindet sich ein Wasserbecken aus gebrannten Ziegeln. Es ist insgesamt 12 Meter lang und 7 Meter breit. Es wurde von einem ausgeklügelten Kanalsystem versorgt. Die Wissenschaftler sind sich nicht sicher, wozu dieses Becken diente. Vielleicht diente es für rituelle Waschungen, vielleicht auch als öffentliches Bad.

      Auf der Plattform der Zitadelle fand man auch ein sehr großes Gebäude mit einer Länge von 60 Metern und einer Breite von 27 Metern. Man bezeichnet es als “Kornspeicher”, aber was es tatsächlich war, weiß man nicht.

      Gefunden wurden in Mohenjo-Daro auch zahlreiche Gegenstände. Es gab sitzende und stehende Figuren, Werkzeuge aus Kupfer und Stein, geschnitzte Siegel, sehr viele Keramikteile, Waagen und Gewichte, Schmuck aus Gold und Jaspis sowie Kinderspielzeug und sogar ein Lineal. Zu den Kunstwerken gehören der Priesterkönig und das Tanzmädchen.
       

      Bilder aus Mohenjo-Daro