Das Bindi
Den roten Punkt auf der Stirn, den man oft bei indischen Frauen sieht, nennt man Bindi. Er ist traditionell das Zeichen der verheirateten Frauen.
Bindi bedeutet in der Hindisprache und im Sanskrit Tropfen oder Punkt. Ein solcher Punkt wird mitten auf die Stirn zwischen den Augenbrauen aufgemalt oder als Schmuck aufgeklebt. Er ist das Zeichen der verheirateten Frau und soll die Frau und auch ihren Ehemann schützen. Traditionell wird das Bindi mit roter Pulverfarbe aufgemalt. Verheiratete Hindufrauen gehen niemals ohne Bindi.
Heute tragen allerdings auch manchmal unverheiratete Frauen und sogar kleine Kinder Bindis. Bei ihnen ist er aber nur Schmuck. Sie verwenden dazu meist Bindis, die man aufkleben kann. Auch die Farbe muss nicht Rot sein und das Bindi kann verschiedene Muster zeigen oder mit Perlen oder Steinchen besetzt sein. Es ist also heute auch einfach ein dekoratives Element.
Was ist der Tilaka?
Ursprünglich ist das Bindi die weibliche Form des Tilaka. Tilaka bedeutet Zeichen oder Markierung. Umgangssprachlich wird es manchmal auch Tika genannt. Der Tilaka ist ein hinduistischen Segenszeichen, das auf die Stirn gemalt wird. Die Stelle auf der Stirn wird als "drittes Auge" betrachtet, wo besonders viel Energie fließt.
Man segnet mit dem Tilaka Männer, Frauen und Kinder. So wird der Tilaka auch bei feierlichen Zeremonien mit Farbstoffen auf die Stirn getupft. Der Tilaka kann ein Punkt sein, aber auch ein eher länglicher Strich. Die Farben sind meistens Rot oder Gelb. Für Rot benutzt man Sindur, ein rot gefärbtes Kosmetikpulver. Für Gelb wird Kurkuma genutzt, eine gelbe Wurzel, aus der auch das gleichnamige Gewürz gewonnen wird. Manchmal wird auch Schwarz genutzt. Dafür nimmt man dann ein Gemisch aus Ruß und Butter oder auch Asche.