Wann wurde der Buddhismus gegründet - und von wem?

Gegründet wurde der Buddhismus von dem indischen Prinzen Siddharta Gautama, der im 6. Jahrhundert v. Chr. lebte. Der Legende nach lebte er im Palast seiner Eltern, ohne das Leben außerhalb der Palastmauern zu kennen. Nur der Zufall wollte es, dass er alten und kranken Menschen begegnete.
Daraufhin verließ er das väterliche Gut und zog hinaus in die Welt mit dem Ziel, den Menschen zu helfen. Er verbrachte viele Jahre mit Fasten und Nachdenken, bis er die Antworten auf seine Fragen fand.
Grundlage für die Lehre des Buddhismus wurden die vier edlen Wahrheiten. Damit zog er durch das Land und erzählte den Menschen von seinem Wissen. Viele Menschen folgten ihm daraufhin und nannten ihn Buddha, den "Erleuchteten". Er war somit der erste Buddha, der historische Buddha. Buddha ist eine Art Ehrentitel für jemanden, der ein Erlebnis hatte, das ihn zu so einem “Erwachten” machte.
Mehr zu dem ersten Buddha erfährst du unter: Wer war Siddharta?
Buddhas Lehre
Buddhas Lehre besagt, dass alle Lebewesen der Hilfe bedürfen. Somit steht er im Gegensatz zum starren Kastensystem des Hinduismus. Dort ist es vorgeschrieben, dass Angehörige verschiedener Kasten unter sich bleiben und keine Kontakte mit anderen Kasten haben.
Im Buddhismus gibt es - auch anders als im Hinduismus - keinen Gott und jeder Mensch ist in der Lage, sich selbst zu erlösen. Gemeinsam hat der Buddhismus mit einigen Strömungen im Hinduismus jedoch den Glauben an das Karma, also dass jede Tat Einfluss hat auf die Gestalt der Wiedergeburt. Im Mittelpunkt der Lehre des Buddha stehen die vier edlen Wahrheiten und der Achtfache Pfad. Wichtig ist mit ihnen die Art der Lebensführung. Dazu gehört auch die Meditation, das Sich-Versenken in sich selbst.
Was sind die vier edlen Wahrheiten?
Die vier edlen Wahrheiten stehen im Mittelpunkt der buddhistischen Lehre. Sie heißen:
1. Glück ist vergänglich und das Leben ist Leiden.
2. Das Leid entsteht durch Gier, Hass und Verblendung (Unwissenheit im Gegensatz zur Weisheit).
3. Das Leiden hört auf, wenn die Menschen diese drei "Geistesgifte" durch Großzügigkeit, Güte und Weisheit überwinden.
4. Es gibt einen Weg zum Glück. Das ist der Achtfache Pfad.
Wozu dient der Achtfache Pfad?
Der Achtfache Pfad soll den Menschen dabei helfen, sich von derGier nach Dingenzu befreien und zeigt, wie man sein Leben gestalten kann. Wenn ein Mensch das nicht schafft, wird er nach seinem Tod in einem neuen Körper wiedergeboren (Reinkarnation). Denn die Buddhisten glauben, dass die Seele nicht zur Ruhe kommen kann, wenn ein Lebewesen nochunerfüllte Wünschehat.
Nur wer keine Wünsche mehr hat, kann erleuchtet werden. Und erst dann können die Menschen das Nirwana erreichen. Buddha beschrieb das Nirwana als "das höchste Glück". Alle Wünsche und Begierden sind erloschen und alles, was in der Vorstellung der Menschen wichtig scheint, lässt man hinter sich. Es ist ein Zustand innerer Ruhe, frei von Wünschen, Gedanken und Gefühlen.
Zu dem Achtfachen Pfad gehören zum Beispiel die Einsicht, das richtige Handeln, Achtsamkeit und Konzentration.
Buddhismus in Indien und in der Welt
In Indien gibt es heute nur noch wenige Buddhisten. Die meisten Buddhisten leben heute in Thailand, Kambodscha, Bhutan, Sri Lanka, der Mongolei, Südkorea, Vietnam, China und Japan. Aber auch in Nordamerika und Europa hat der Buddhismus Anhänger gefunden. Bekannt bei uns ist vor allem der Buddhismus in Tibet.
In Indien hingegen gibt es kaum noch Buddhisten, dort hat sich der Hinduismus ausgebreitet. 80 Prozent der Inder sind Hindus, weniger als 1 Prozent sind noch Buddhisten. Im 12. Jahrhundert verschwand der Buddhismus in Indien schon.






