Wiedergeburt oder: Reinkarnation
Die Wiedergeburt ist ein wichtiger Bestandteil im Hinduismus und im Buddhismus. Ihre Anhänger glauben, dass die Seele jedes Menschen nach seinem Tod wiedergeboren wird. Man kann im nächsten Leben nicht nur als Mensch, sondern auch als ein Tier oder eine Pflanze geboren werden. Leben und Tod sind ein immerwährender Kreislauf. Dieser Kreislauf wird Samsara genannt. Man kann auch von Seelenwanderung sprechen.
Die Wiedergeburt nennt man mit einem Fremdwort auch Reinkarnation. Man spricht es: Re-in-kar-na-tion. “Re” bedeutet wieder oder erneut. Inkarnation ist die Menschwerdung.
Kann man zu Lebzeiten die Wiedergeburt beeinflussen?
Die Bramahnen, die Priester der Hindus, lehren die Menschen, dass sie die Art der Wiedergeburt beeinflussen können. Je nachdem, wie streng die Vorschriften eingehalten werden, Opfer dargebracht werden und die Ordnung der Kaste beachtet wird, wächst die Chance, im nächsten Leben besser zu werden.
Dabei spielt das Karma eine wichtige Rolle. Alle Handlungen und Gedanken eines Menschen haben Auswirkungen auf die Art der Wiedergeburt. Man sammelt entweder gutes Karma oder schlechtes Karma. Schlechtes Karma bekommt man zum Beispiel durch Gier oder Hass. Es gibt im Hinduismus aber auch Richtungen, die nicht an das Karma glauben, sondern vor allem auf die Hilfe der Götter hoffen.
Wie man leben soll, bestimmt im Hinduismus das Dharma. Man kann das Wort auch mit Gesetz oder Ordnung übersetzen. Buddhisten nennen hingegen die Lehre Buddhas Dharma. Sie stellen Dharma als Rad mit acht Speichen dar.
Das Ausbrechen aus dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt gilt als Erlösung. Die Hindus nennen diesen Zustand Moksha, die Buddhisten sprechen von Nirwana.
Reinkarnation im Bild:
Auf dem Bild wird dargestellt, wie ein Mensch mal als Frau, mal als Mann wiedergeboren wird. Außerdem ist er zunächst ein Krieger, der vor Gewalt nicht zurückschreckt, später wird er gläubig und friedvoll. Schließlich findet er (unten links) zur höchsten Stufe der Erlösung.