Was sind die Veden?

      Veden = Wissen

      Die Veden (oder der Veda), was soviel wie "Wissen" bedeutet, sind die älteste Sammlung von Texten aus Indien, die uns erhalten geblieben ist. Das gesamte religiöse Wissen der Brahmanen, der Dichter und Priester der vedischen Zeit, ist hier zusammengefasst. Die Veden sind so etwas wie die heiligen Schriften des Hinduismus. Die ältesten Veden entstanden ab 1200 v. Chr. Aus der vedischen Religion entwickelte sich später der Hinduismus.

      Wie wurden die Veden weitergegeben?

      Die Veden wurden von Generation zu Generation fast ohne Textänderung mündlich weitergegeben. Es war besonders wichtig, dass man die Texte richtig vortrug, deshalb war die mündliche Weitergabe so wichtig. Die Veden wurden gesungen, darum spricht man auch von den Vedischen Gesängen.

      Ab dem 5. Jahrhundert n. Chr. wurden einzelne Texte vermutlich auch schriftlich aufgezeichnet. Sie galten dennoch als Geheimwissen. Bis heute gibt es noch Brahmanen, die die Veden auswendig können.

      Wozu dienten die Veden?

      Die Veden sollten die übernatürlichen Mächte besänftigen. Es sind hauptsächlich Lobgesänge auf die Götter, aber auch Formeln für Opferungen oder magische Beschwörungen.

      Wie viele Veden gibt es?

      Die Veden sind in vier Sammlungen (Samhita) aufgeteilt.

      • Der Rigveda ist das Buch der Lobpreisung und besteht aus Lobreden (Hymnen) an die verschiedenen Götter. Ric bedeutet Verse. Der Rigveda enthält 1028 Hymnen in zehn Liederkreisen mit insgesamt über 10.000 Versen.
      • Der Samaveda ist das Buch der Melodien. Es enthält Gesänge mit musikalischen Anweisungen. Saman bedeutet Melodie.
      • Im Yajurveda sind Bittgebete (Opferformeln und Mantras) zusammengefasst. Er wurde in zwei Fassungen überliefert.
      • Der Atharvaveda widmet sich Zaubersprüchen und magischen Formeln, die für das tagtägliche Leben benötigt werden, beispielsweise für Krankheiten oder Hochzeiten.

      Was bedeuten die Veden für den Hinduismus?

      Die Veden haben einen sehr großen Einfluss auf den Hinduismus. Sie werden streng beachtet und gelten als Wissen, das von den Weisen "gehört" wird. Diese Weisen oder “Seher” sind die Rishis. Zu diesen gehören auch die Brahmanen.

      Den Rishis wurden die heiligen Texte offenbart. Im 19. Jahrhundert übersetzten Indologen die Veden in verschiedene europäische Sprachen, so dass die Veden in Indien unter den Hindus bekannter wurden.