Schrift bei den mesoamerikanischen Kulturen

Schrift ist ein wesentliches Merkmal einer Hochkultur. In ganz Amerika waren es die mesoamerikanischen Kulturen, die in präkolumbischer Zeit (also bevor Kolumbus und mit ihm die Europäer nach Amerika kamen) als einzige ein Schriftsystem entwickelten.
Diese Schriften unterschieden sich jedoch auch. Genutzt wurden vor allem Bildzeichen und Silbenzeichen. Erhalten sind diese Schriften häufig nur auf Steinen, in die die Bildzeichen geritzt wurden. Das können einzelne Steine sein, aber auch Steinplatten an Gebäuden. Bei manchen Einritzungen weiß man allerdings auch nicht genau, ob es sich wirklich um eine Schrift handelt.
Gemeinsam ist den mesoamerikanischen Schriften auch, dass sie das Datum oder andere Zeiten aus dem Kalender niederschrieben. Das taten sie häufig, indem sie den Tag oder einen Zeitraum in einer Kartusche anordneten. Das ist eine Art Rahmen für die Zeichen. Das kennen wir zum Beispiel auch aus dem Alten Ägypten. Zahlen werden aus Punkten und Balken zusammengesetzt.
Welche Schriften gab es?
Die Olmeken waren die älteste Kultur in Mesoamerika und auch sie besaßen schon eine Schrift. Erst vor ein paar Jahren hat man sie entziffert.
Auch die Zapoteken schrieben schon, wie eine Steintafel aus Monte Albán beweist. Dort fand man auch noch ältere Einritzungen, also aus der Zeit vor den Zapoteken.
In Teotihuacán wurde ebenfalls Schrift nachgewiesen.
Die Maya entwickelten die Schrift offenbar weiter. Ein System von etwa 800 Glyphen, also Bildzeichen, gehört zu ihrer Schrift. Manche standen für Silben, andere für ganze Begriffe. Nur die Maya-Schrift ist so aufgebaut, dass sie jederzeit von jedem gelesen werden konnte.
Was sind Glyphen?
Glyphen sind Einzelzeichen oder Symbole in einem Schriftsystem. Eine Glyphe kann ein Buchstabe, ein Zeichen oder ein Bild sein, das eine Bedeutung hat. In der Maya-Schrift gab es viele Glyphen, die für Silben oder ganze Wörter standen.