Wo die Zapotes wachsen
Zapoteken leben noch heute in Mexiko. Sie sind die Nachfahren einer Hochkultur, die im Tal von Oaxaca (gesprochen etwa: "hawaka") entstand. Dort wachsen viele "zapotes", das sind Breiapfelbäume, die auf Deutsch auch Sapotes oder Kaugummibäume heißen. Das Wort "zapote" ist Aztekisch und wird eigentlich "tzápotl" geschrieben.
Die Kultur der Zapoteken nahm ihren Anfang um 500 v. Chr. Damals begannen die Zapoteken in den Bergen zu siedeln. Die Stadt, die entstand, und die Hauptstadt der Zapoteken wurde, heißt Monte Albán. Das bedeutet "weißer Berg".
Die Blüte der Zapoteken-Kultur lag zwischen dem 5. und 8. Jahrhundert. Etwa 30.000 Menschen lebten in dieser Zeit in Monte Albán. Ein zweiter zapotekischer Ort ist Mitla. Außerdem gab es kleinere Orte wie Yagúl oder Etla.
Zu den bekanntesten Kunstgegenständen gehören die Reliefs der "danzantes" (Tänzer). Die darauf abgebildeten Menschen hielt man zunächst für Tänzer. Die Menschen, die groteske Verrenkungen auf diesen Reliefs machen, sind aber wahrscheinlich Opfer.
Gut erhalten sind auch einige Wandmalereien. Außerdem fertigten die Zapoteken Keramikgefäße an. Der Grundton war meist Creme, darin ritzten sie Linien ein und fällten Farbflächen mit glänzenden Rot.
Die Zapoteken besaßen auch eine Schrift, die bisher aber nicht vollständig entziffert werden konnte. In ihrem Kalender hat das Jahr 260 Tage, das sich in vier Abschnitte zu 65 Tagen aufteilt. Der erste Tag dieser Abschnitte heißt immer Cocijo, das ist der Blitz- und Regengott, der eine besondere Rolle in der Religion der Zapoteken spielte. Die Abschnitte wurden wiederum in fünf Monate unterteilt (5 mal 13 Tage = 65).
In Monte Albán gab es einen Ballspielplatz und ein Kultzentrum mit Pyramiden und Palästen.
Alles das, was typisch ist für die mesoamerikanischen Kulturen, lässt sich also auch bei den Zapoteken finden: Schrift, Kalender, Ballspiel, Maisanbau, Pyramiden.
Um 950 wurde die Monta Albán verlassen. Etwa 1000 n. Chr. kamen die Mixteken aus dem Norden und nutzten die Stadt als Begräbnisstätte, so wie es die Zapoteken auch schon getan hatten.