Wie war das Leben von Frauen in der Familie geregelt?

Wer bestimmte über die Frauen?
Im alten Mesopotamien hatten Männer viel mehr Rechte als Frauen. Sie bestimmten über das Leben ihrer Töchter, Schwestern oder Ehefrauen. Erst wenn ein Mann starb oder nicht mehr da war, konnten Frauen selbst Entscheidungen treffen – zum Beispiel über Geld oder Besitz.
Trotzdem hatten Frauen in Mesopotamien wohl mehr Rechte als später in Griechenland, wo Frauen kaum Rechte hatten.
Gab es Eheverträge?
Ja, es gab bereits Eheverträge – also schriftliche Vereinbarungen über die Ehe. In diesen Verträgen wurde unter anderem der Brautpreis geregelt: Die Familie der Braut bekam vom Bräutigam oder seiner Familie etwas Wertvolles, zum Beispiel Geld oder Tiere.
Aus heutiger Sicht klingt das so, als ob die Frau „verkauft“ wurde. So können wir es aus heutiger Sicht sehen. Aber damals war das ein üblicher Brauch, um die Verbindung beider Familien zu sichern.
Später wurde der Brautpreis durch eine Mitgift ersetzt. Dabei brachte die Frau etwas in die Ehe mit, zum Beispiel Möbel oder ein Stück Land.
Warum war die Ehe so wichtig?
Der wichtigste Zweck der Ehe war, Kinder zu bekommen. Eine Frau hatte mehr Ansehen, wenn sie viele Kinder gebar.
Wenn eine Frau keine Kinder bekommen konnte, durfte der Mann eine Nebenfrau oder Sklavin zur Frau nehmen – das nennt man Polygamie. Dabei war aber klar: Die Hauptfrau hatte einen höheren Rang.
Hatte die Frau in Mesopotamien auch Rechte?
Ja, auch Frauen hatten Rechte in der Ehe. Sie durften sich unter bestimmten Bedingungen scheiden lassen – zum Beispiel, wenn sie schlecht behandelt wurden – und später neu heiraten. Manche konnten sogar vor Gericht ziehen, um sich zu wehren.
Mit der Zeit wurden die Rechte der Männer eingeschränkt. So war es später verboten, dass ein Mann seine Frau tötete – das war ein Fortschritt im Vergleich zu früheren Zeiten.