Holografie: Keilschrifttafeln aus Licht

    Wie funktioniert die Holografie?

    Das Prinzip der Holografie ist ähnlich wie beim Fotografieren. In einem Fotoapparat befindet sich ja ein Film, der später entwickelt wird und von dem man dann Fotoabzüge bestellen kann. Heute gibt es zwar fast nur noch digitale Fotoapparate, aber eure Eltern haben vielleicht noch ein älteres Modell. Bei der Holografie wird aber kein Fotofilm, sondern eine Glasplatte belichtet. Auf der Glasplatte entsteht ein Muster, das die Forscher mit einem Mikroskop sichtbar machen können.

    Warum erstellen Forscher Kopien von Keilschrifttafeln?

    Ihr müsst euch vorstellen, dass viele Keilschrifttafeln nicht mehr komplett erhalten sind. Ein Teilstück befindet sich vielleicht in Museum A und eines in Museum B. Wenn man aber die Schrift auf dieser Tafel entschlüsseln möchte, braucht man ja die ganze Tafel. Also hat man sich überlegt, Kopien von jedem Teilstück anzufertigen. Mit dieser Kopie konnte man dann das fehlende Stück in Museum A ergänzen und erhielt dann eine komplette Keilschrifttafel.

    Eine besonders genaue Methode, Kopien von Keilschrifttafeln herzustellen, ist die Holografie.

    Wo ist die Keilschrift jetzt zu sehen?

    Wenn man die Glasplatte jetzt mit weißem Licht bestrahlt, wird die Keilschrifttafel dreidimensional dargestellt. Ihr kennt ja sicher 3D-Filme aus dem Kino. Hier setzt man ja eine spezielle Brille auf und die Figuren scheinen aus der Leinwand herauszukommen. So sieht man jetzt auch die Keilschrifttafel. Sie sieht genauso aus wie die originale Keilschriftplatte. Die Forscher können jetzt in aller Ruhe die Keilschrift entschlüsseln oder mit anderen Hologrammen zusammensetzen.

    Warum kann man Hologramme nicht anfassen?

    Man kann Hologramme nicht anfassen, weil sie nur aus Licht bestehen.

    Das Foto oben zeigt ein Hologramm, bei dem eine Schrifttafel zu sehen ist, die aus verschiedenen Teilstücken zusammengesetzt wurde. Diese Teilstücke befanden sich an verschiedenen Orten und konnten mittels der Holografie wieder zusammengesetzt werden.

    Es wurde am damaligen Labor für Biophysik, heute Centrum für Biomedizinische Optik und Photonik der Universität Münster, durchgeführt.