Warum nannte man das Bier auch flüssiges Brot?

    Das älteste Bier der Welt?

    Die älteste Brauerei der Welt liegt wahrscheinlich in Israel. So vermuten es jedenfalls Forscher. Diese haben in einer Höhle in der Nähe von Haifa entdeckt, dass dort wohl vor 13.000 Jahren Alkohol entstanden ist. Von Bier zu sprechen, ist wahrscheinlich zu viel, aber zumindest entstand hier ein Getränk, das dem Bier schon ähnelte. Es war nicht so viel Alkohol enthalten, entscheidend war aber, dass dem suppenartigen Getränk ein Gärungsprozess vorausging.

    Wie wurde das Bier erfunden?

    Bier ist ein Getränk für Erwachsene, denn es enthält Alkohol. Doch Bier ist für die Kulturgeschichte der Menschheit nicht unwichtig gewesen, deshalb wollen wir wissen, wie es entstanden ist und welche Rolle es warum bis heute spielt.

    Wahrscheinlich entstand das Bier ganz zufällig. Getreide wurde zermahlen und mit Wasser verrührt, damit man es als Brei essen konnte. In der heißen Sonne hat dieser Brei dann zu lange gestanden, so dass durch wilde Hefe der Brei zur Gärung kam. Dabei entstand entweder das Ur-Bier oder auch Alkohol oder das Ur-Brot, je nachdem, wie viel Wasser der Brei enthielt.

    So waren Brot und Bier früher wohl so etwas wie ein Grundnahrungsmittel.

    Wie wurde das Bier damals gebraut?

    Die Hauptbestandteile des Bieres waren Gerste und Emmer. Die Brauer befeuchteten die Körner und deckten sie mit Erde zu, damit sie feucht blieben. Dadurch wurde die Keimung beschleunigt. Es entstand Grünmalz, das getrocknet, zermahlen und mit Wasser zu einer Maische angesetzt wurde.

    Zur gleichen Zeit stellte man einen dicken, gesäuerten Gerste- und Emmerbrei her und backte ihn zu einem Bierbrot, das dann anschließend zerbröckelt wurde. Zusammen mit der Maische wurden die Bierbrotbrösel dann verkocht und anschließend musste alles eine Weile stehen bleiben. Die Hefe, die in der Luft vorhanden war, sorgte dafür, dass die zuckerhaltige Maische und die gesäuerten Brotbrösel zur Alkohol abgebaut wurden. Jetzt musste das Bier nur noch mit Honig gewürzt werden und man konnte es kosten.

    Woher wissen wir, dass es in Mesopotamien Bier gab?

    Bei den Sumerern in Mesopotamien war das Bier sehr wichtig. Anhand von Listen sieht man, dass an Brauereien Korn geliefert wurde und kennt den Lohn, den die Bierbrauer erhielten. Wir wissen auch aus Aufzeichnungen, dass die Priester und Könige Bierlieferungen erhielten. In der berühmten Gesetzsammlung des Königs Hammurabi wurden Preise für Bier festgelegt.

     

    Warum trank man das Bier mit einem „Strohhalm“?

    Im Gegensatz zum Bier von heute verwendeten die Brauer in Mesopotamien keinen Hopfen, so dass das Bier nicht herb schmeckte. Außerdem war es warm, trüb und süß. Man kann sagen, dass es sehr sättigend und nahrhaft war und auch nicht viel Alkohol enthielt - fast wie flüssiges Brot.

    Die Menschen tranken das Bier aus Tonkrügen mit langen Saugrohren aus Metall. Diese „Strohhalme“ hatten am unteren Ende ein Sieb, damit man keine Malzkörner oder Brotkrümel in den Mund bekam.

    Wie viele verschiedene Biersorten gab es?

    Nach den Sumerern führten die Babylonier die Tradition des Bierbrauens fort. Bald gab es über 70 verschiedene Sorten aus Gerste oder Emmer oder beidem. Zu den gängigsten Biersorten zählten Starkbier, Dünnbier, Sauerbier, Süßbier und Lagerbier. Je mehr Emmer ein Bier enthielt, desto teurer war es übrigens.

    Den Ägyptern schmeckte das Bier auch sehr gut, so dass es von Mesopotamien aus dorthin exportiert wurde. Die Ägpyter haben dann das Bier aber auch selbst gebraut.